Flug MH17 - Merkel und Razak fordern von Russland Druck auf Rebellen

Kiew/Berlin/Kuala Lumpur (APA/AFP/dpa) - Nach dem Flugzeugabsturz in der Ukraine haben die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ...

Kiew/Berlin/Kuala Lumpur (APA/AFP/dpa) - Nach dem Flugzeugabsturz in der Ukraine haben die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der malaysische Ministerpräsident Najib Razak Russland erneut eindringlich aufgefordert, Druck auf die prorussischen Separatisten auszuüben. Moskau müsse „mehr tun, um auf die Separatisten einzuwirken“, teilte die deutsche Bundesregierung am Mittwoch nach einem Telefonat beider Regierungschefs mit.

Die Aufständischen übten „nach wie vor in inakzeptabler Weise die Kontrolle an der Absturzstelle“ aus. Beide Politiker seien sich „einig, dass nach der Überführung der Leichname von der Absturzstelle jetzt mit Hochdruck an der Klärung der Absturzursache durch Experten gearbeitet werden“ müsse, hieß es weiter. „Die Behinderungen an der Absturzstelle“ müssten „umgehend beendet werden“.

Am Dienstag waren etwa 200 Leichen von der Absturzstelle per Zug in der ostukrainischen Stadt Charkiw eingetroffen. Die internationalen Ermittler vor Ort waren jedoch eigentlich davon ausgegangen, dass sich in dem Zug rund 280 Leichname befanden.

Beim Absturz des malaysischen Passagierflugzeugs am Donnerstag vergangener Woche waren insgesamt 298 Menschen ums Leben gekommen. Flug MH17 wurde vermutlich abgeschossen, von wem, ist weiterhin unklar. Die Separatisten behinderten nach dem Absturz die Bergungs- und Ermittlungsarbeiten.

Die niederländische Regierung rief den Mittwoch zum Tag der nationalen Trauer aus, dem ersten Volkstrauertag seit mehr als 50 Jahren. Zwei Flugzeuge mit etwa 50 Leichen sollten am Mittwoch gegen 16 Uhr am Flughafen Eindhoven landen, teilte der niederländische Krisenstab mit.

Dabei wollen König Willem-Alexander, Königin Maxima und Ministerpräsident Mark Rutte anwesend sein. Auch Angehörige der 193 niederländischen Opfer und Vertreter der übrigen Herkunftsstaaten der Opfer wurden erwartet. Bei dem Absturz von Flug MH17 wurden 298 Menschen aus zehn Ländern getötet.

Die sterblichen Überreste von etwa 50 Opfern sollten mit einer niederländischen und einer australischen Maschine nach Eindhoven geflogen werden. Die Regierung erwartet, dass bis zum Freitag alle Leichen in den Niederlande sein werden. Dort sollen sie identifiziert werden.

Im ganzen Land wurden Fahnen auf halbmast gesetzt, Radio und Fernsehen strahlen keine Werbung aus. Gegen 16 Uhr sollte eine Schweigeminute abgehalten werden.