Pensionen - Rote Seniorenvertreter fordern Steuerreform
Wien (APA) - Mit der Unterschriftenaktion „Mehr Geld im Börsel“ fordert der SPÖ-Pensionistenverband eine Steuerreform im kommenden Jahr. „Wi...
Wien (APA) - Mit der Unterschriftenaktion „Mehr Geld im Börsel“ fordert der SPÖ-Pensionistenverband eine Steuerreform im kommenden Jahr. „Wir wollen einen niedrigeren Einstiegssteuersatz, das Ende der kalten Progression und die Negativsteuer auch für Pensionisten“, erklärte Verbands-Chef Karl Blecha bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.
Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) habe den Senioren zwar zugesichert, dass die Pensionsanpassung im kommenden Jahr 1,7 Prozent betragen werde, trotzdem würde davon nur wenig übrig bleiben, meinte Blecha. „Was wir erreicht haben, wird in unserem aktuellen Steuersystem sofort wieder durch Steuern und Abgaben gekürzt“, fügte er hinzu. Der Einstiegssteuersatz müsse auf 20 Prozent gesenkt und die Steuerkurve abgeflacht werden, meinte Reinhard Todt, Generalsekretär des SPÖ-Pensionistenverbands.
Außerdem fordere der Pensionistenverband das Sozialversicherungs-Änderungsgesetz, um das faktische Pensionsantrittsalter erhöhen zu können. „Wir kritisieren vehement die Blockade Einzelner vom ÖVP-Wirtschaftsbund, die das Sozialversicherungs-Änderungsgesetz verhindern wollen“, meinte der Verbands-Chef. Es brauche ein Bonus-Malus-System in der Wirtschaft und einen Aufschub-Bonus für Menschen, die über das gesetzliche Regelpensionsalter hinaus noch weiter erwerbstätig bleiben wollen.
Nur mit einer Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters, mit einer besseren Beschäftigungspolitik und einer Beschäftigung auch von älteren Arbeitnehmern könne das Pensionssystem nachhaltig gesichert werden, erklärte der Verbands-Chef. „Um unsere Forderungen mit großem Nachdruck durchzukämpfen, fordern wir mit der Unterschriftenaktion die Pensionisten dazu auf, uns ihre Solidarität zu bekunden“, so Blecha. Die gesammelten Unterschriften sollen im Herbst an die Bundesregierung übergeben werden.