Gesamtverkehrsstrategie Burgenland von Landesregierung beschlossen
Eisenstadt (APA) - Eineinhalb Jahre haben Experten eine neue Gesamtverkehrsstrategie für das Burgenland erarbeitet, am Dienstag wurde sie ei...
Eisenstadt (APA) - Eineinhalb Jahre haben Experten eine neue Gesamtverkehrsstrategie für das Burgenland erarbeitet, am Dienstag wurde sie einstimmig von der Landesregierung beschlossen, teilte Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) bei einer Pressekonferenz am Mittwoch mit. Die Strategie werde Grundlage sein, welche Weichenstellungen, Schwerpunkte und Verkehrspolitik in den nächsten Jahren gemacht werde, so Niessl.
Aktuell hat das Burgenland laut dem Landeshauptmann 17 Millionen Euro für den öffentlichen Verkehr. In den kommenden Jahren soll weiterhin viel Geld in den Ausbau fließen, etwa das Zuschussmodell für Gemeindebusse attraktiver gemacht und die Fördermittel somit erhöht werden. In der Strategie seien zahlreiche Schwerpunkte verankert. Diese reichen von der Mobilität in den Gemeinden und in den Regionen bis zum Ausbau der grenzüberschreitenden Schiene und der Elektromobilität, erläuterte Niessl.
Bei der Erstellung des Werkes waren Experten aus den Fachabteilungen der Landesverwaltung, der ÖBB, der Asfinag und des Verkehrsverbundes Ost-Region (VOR) sowie Interessenvertretungen wie die Arbeiterkammer, die Wirtschaftskammer, NGOs und Vereine eingebunden. Auch die Bevölkerung war bei Bürgerversammlungen, Schüler bei Online-Befragungen und 10.000 Haushalte, die Fragen zur Mobilität beantwortet haben, beteiligt. Deshalb sei es „das größte Bürgerbeteiligungsmodell in der Geschichte des Landes“, sagte der Landeshauptmann.
In Zukunft wolle man eine Art „Verkehrsbeirat“ ins Leben rufen, wo Experten, Sozialpartner und Vertreter der Wirtschaft und der Arbeitnehmer sowie Experten des Landes und des VOR jährlich zusammenkommen, um an der Gesamtverkehrsstrategie weiter zu arbeiten und zu evaluieren, erklärte Niessl. Laut dem Landesverkehrskoordinator Peter Zinggl sei das besondere an der Strategie, dass es kein „großes Aneinanderreihen von Maßnahmen ist“, sondern hier messbare Ziele definiert wurden, die in fünf Jahren evaluiert werden sollen.
Bereits am 1. Oktober soll bei einer Verkehrsenquete die Strategie nicht nur präsentiert, sondern auch der Beirat und die neuen Förderrichtlinien feststehen und die ersten gesetzten sowie zukünftigen Maßnahmen vorgestellt werden, kündigte der Landeshauptmann an. Er poche vor allem auf den raschen dreispurigen Ausbau der Ostautobahn (A4), wies auf die Wichtigkeit der S7 im Südburgenland und auf die Verlängerung der S31 hin.
Nicht nur dem Burgenland soll die Strategie dienen, auch der Verkehrsverbund Ost-Region sehe diese als Leitfaden für die künftige Arbeit im Burgenland: „Auf Basis dieser Gesamtverkehrsstrategie werden wir bis zum Jahr 2019 das gesamte Gebiet des Verkehrsverbundes - das heißt Niederösterreich, Burgenland, Wien hat hier eine andere Stellung - die Busleistungen entsprechend ausschreiben“, kündigte VOR-Geschäftsführer Thomas Bohrn an. Man werde voraussichtlich 2015 mit dem Nordburgenland bzw. Teilen des Nordburgenlandes starten, 2018 werde das mittlere, ein Jahr später das südliche Burgenland folgen.