Naturfreunde Österreich: Unter neuem Präsidenten auf bewährten Pfaden

Wien (APA) - Nachhaltigkeit im Tourismus, aber auch in der Energieversorgung forderte der frischgebackene Bundesvorsitzende der Naturfreunde...

Wien (APA) - Nachhaltigkeit im Tourismus, aber auch in der Energieversorgung forderte der frischgebackene Bundesvorsitzende der Naturfreunde Österreich, SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder, bei einer Pressekonferenz der Naturfreunde Österreich in Wien. Unter seiner Ägide will der alpine Freizeitverein auf Bewährtes setzen und auf neue Herausforderungen reagieren.

So sollen etwa Wege von Mountainbikern und Wanderern „entflechtet“ werden. Ziel sei ein „vernünftiges Miteinander“, hieß es. Gezielte Lenkungsmaßnahmen sowie der Öffnung von weiteren Forststraßen für die mobilisierten Naturliebhaber könnten Entspannung bringen. Ein Anliegen ist dem Verein die Bewahrung von Schutzgebieten und die Wegefreiheit in Wald- und Alpenregionen.

Ein weiterer Schwerpunkt richtet sich gegen eine Aufweichung des Status gesetzlich verankerter Schutzgebiete, „um gewisse Bauvorhaben dann doch zu verwirklichen“, erklärte Schieder. Strenge Auflagen, die eine intakte Natur schützten, seien nicht zuletzt für das internationale Ansehen von Bedeutung.

Ein Umdenken forderte der Präsident zudem im Wintertourismus. „Noch mehr Schneekanonen und Wasserteiche können nicht die Lösung sein. Wir brauchen ein nachhaltiges Tourismuskonzept“, so sein Appell. Ein Fokus liege weiters auf der Frage der Energieversorgung. Anstatt auf Brückentechnologien - Schiefergas, Kernenergie - zu setzen, müsse auch hier ein effizienterer, nachhaltigerer Weg eingeschlagen werden.

Gut angenommen werde die Kampagne „No reset am Berg“ unter der Schirmherrschaft von Gerlinde Kaltenbrunner. Jährlich sterben rund 300 Menschen in Österreichs Bergen. Zumeist führten persönliche Überschätzung, mangelnde Kondition und eine fatale Unterschätzung der Risiken zu einem tödlichen Ausgang, betonte Bundesgeschäftsführer Reinhard Dayer. Im Rahmen der Kampagne bietet der Verein kostenlose „Sicherheitstage“ an, die heuer noch um einen Gesundheits-Check erweitert wurden.

Die Naturfreunde haben rund 150.000 Mitglieder, erhalten 15.000 Kilometer Wanderwege, betreiben 150 Berg- und Schutzhütten, 100 Kletter- und Boulderhallen sowie Alpin- und Kletterschulen und ein Paddel-, Raft- und Wildwasserzentrum.

Die Naturfreunde sind Teilnehmer der kürzlich gegründeten Plattform „Umweltallianz Österreich“. Die sieben österreichische Natur- und Umweltschutzorganisationen - Birdlife, Global 2000, Greenpeace, Naturschutzbund, VCÖ und WWF - wollen ihr Wissen bündeln und sich bei manchen Themen gemeinsam einsetzen.

( S E R V I C E : www.naturfreunde.at )