Kampf gegen HIV wird am Land verloren
Ex-US-Präsident Bill Clinton mahnt Geberländer. – Ländliche Regionen und Kinder sind schlecht versorgt.
Melbourne –Ex-US-Präsident Bill Clinton ruft reiche Länder zu mehr finanzieller Unterstützung für den Kampf gegen HIV und Aids auf. „Wir haben die Werkzeuge, um Patienten zu behandeln, wir haben die Werkzeuge, um die Übertragung zu stoppen – wir können eine Aids-freie Generation fast am Horizont sehen“, sagte Clinton gestern zum Abschluss der Welt-Aids-Konferenz in Melbourne. Die besonders betroffenen Länder hätten ihre Anstrengungen deutlich erhöht, „aber das Geld aus den Geberländern geht zurück“, kritisierte er.
Die Clinton-Stiftung ist seit 2002 im Kampf gegen Aids aktiv, ein Schwerpunkt liegt auf der Versorgung von Kindern und Müttern. Auch dort müsse mehr getan werden, sagte der Ex-Präsident: 20.000 Kinder infizierten sich noch jeden Monat mit HIV – fast 50 Prozent davon während der Stillperiode. „Wenn wir also die Mütter bis zu deren Tod in Betreuung halten, dann ist das die wichtigste Maßnahme, um eine Generation ohne Aids zu erreichen.“ Vor allem in der Dritten und Vierten Welt gebe es aber nach wie vor ein riesiges logistisches Problem. Die Frage laute: „Wie können wir in ländlichen und entlegenen Regionen die Wege der Menschen zu den Kliniken und ihre Wartezeiten verkürzen und ihre finanziellen Ausgaben reduzieren?“ (APA, dpa)