Geldwäsche als „Family Business“ - Schmuck schwarz geliefert
Wien (APA) - Als „Family Business“ haben fünf Verwandte im Alter von 23 bis 61 Jahren Geldwäsche-Aktivitäten in größerem Stil angelegt. Die ...
Wien (APA) - Als „Family Business“ haben fünf Verwandte im Alter von 23 bis 61 Jahren Geldwäsche-Aktivitäten in größerem Stil angelegt. Die 41-jährige Hauptverdächtige, ihr 47-jähriger Ex-Mann, ihre Mutter sowie zwei Geschwister sollen sich laut Polizei bei Sendungen von Mode aus der Türkei in größerem Stil Schmuck schwarz mitliefern lassen und so Zoll und Steuern gespart haben. Alle fünf wurden festgenommen.
Den Festnahmen waren monatelange Ermittlungen der Außenstelle Zentrum-Ost des Landeskriminalamtes (LKA) vorausgegangen. Nun wurde der Endbericht vorgelegt. Die Untersuchung hatte eine Bank ins Rollen gebracht, der die zahlreichen Transaktionen auf dem Konto der Hauptverdächtigen aufgefallen waren. Die Frau hatte sich zunutze gemacht, dass viele in Österreich lebende Menschen sich islamische Mode aus der Türkei schicken lassen. Diesen bot sie an, bei Bestellungen über die russische Webseite der Verdächtigen die Lieferungen noch bedeutend günstiger zu arrangieren.
Bei diesen Sendungen ließ sie sich selbst auch Schmuck in größerem Stil mitschicken, und das „schwarz“. Den Schmuck verkaufte sie über ein Juweliergeschäft der Verdächtigen in der Brigittenau. Die Ermittler fingen allerdings in Zusammenarbeit mit dem Zoll und den Finanzbehörden zahlreiche Postsendungen mit den nicht deklarierten Preziosen ab. Dabei stießen sie auf weitere Mitverdächtige.
Manche der Modebesteller dürften nämlich zumindest gewusst haben, dass sich in ihren Paketen nicht nur Kleidung befand. 47 Personen wurden auf diese Weise auf freiem Fuß angezeigt, die fünf Hauptverdächtigen festgenommen. Den Schaden gab Polizeisprecher Roman Hahslinger mit mehreren hunderttausend Euro an. Die Gruppe dürfte demnach in fast ganz Europa geschäftlich aktiv gewesen sein.