„CSI-Methoden“ für die Herkunftsbestimmung von Lebensmitteln
Innsbruck/Bozen (APA) - Mit „CSI-Methoden“ arbeiten Forscher in Tirol und Südtirol an der einfacheren und schnelleren Bestimmung von Herkunf...
Innsbruck/Bozen (APA) - Mit „CSI-Methoden“ arbeiten Forscher in Tirol und Südtirol an der einfacheren und schnelleren Bestimmung von Herkunft und Qualität regionaler Lebensmittel. Drei Jahre lang wurde im Rahmen eines EU-Projekts an unterschiedlichen Methoden zur Überprüfung von Äpfeln, Wurst oder Käse geforscht, am Mittwoch wurden erster Ergebnisse in Innsbruck präsentiert.
„Wir haben im alpinen Raum Lebensmittel mit besonderer Qualität“, sagte Wendelin Juen, Geschäftsführer der Agrarmarketing Tirol. Das wolle man nun auch wissenschaftlich beweisen. Partner des Projekts sind die Universitäten Innsbruck und Bozen, die Agrarmarketing Tirol sowie das Land- und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg und der Sennereiverband Südtirol. Untersucht wurden Äpfel, Eier, Fleisch, Käse, Wurst, Milch und Zwetschken.
Eine der Methoden ist die Nah-Infrarotspektroskopie (NIR). Nah-Infrarot bringt die chemischen Bindungen der Moleküle in Schwingung, die Schwingungen werden in einem Spektrum dargestellt und sind charakteristisch wie ein Fingerabdruck, erläuterte der Leiter des Projekts, Christian Huck, von der Universität Innsbruck. Die Messung sei „extrem schnell, kostengünstig und ungefährlich“, die Proben könnten also danach problemlos verzehrt werden.
Mithilfe der NIR könnten beispielsweise Äpfel aus der Region Tirol deutlich von jenen aus anderen Ländern unterschieden werden und Qualitätsparameter wie der Zucker- und Säuregehalt festgestellt werden. Die Herkunft der Lebensmittel kann auch mit der Isotopenanalyse bestimmt werden, die auch Informationen über das Anbauverfahren oder den Einsatz verschiedener Düngemittel gibt. Die Messung dauere „nur ein paar Sekunden“ und es könnten sowohl die Herkunft als auch die Inhaltsstoffe ausgewertet werden, verwies Huck auf die Vorteile der Methode.
Nasschemische Untersuchungen machen unter anderem die Bestimmung der Fettsäure in der Milch, die Fruchtfleischfestigkeit von Äpfeln oder die Nährstoffzusammensetzung im Fleisch möglich. Ziel der Forscher ist es nun auch, die Handgeräte zur Messung, die derzeit noch knapp 30.000 Euro kosten, kleiner und kostengünstiger zu gestalten. Dass der einzelne Konsument mit einem Messgerät im Supermarkt vor dem Regal steht und die Produkte überprüfen kann, ist allerdings noch „Zukunftsmusik“, räumte Huck ein.