Costa Concordia: Internationales Team wacht auf Sicherheit der Reise

Giglio (APA) - Ein aus 70 Mitgliedern bestehendes internationales Team aus mehr als 70 Personen begleitet die vor der Insel Giglio havariert...

Giglio (APA) - Ein aus 70 Mitgliedern bestehendes internationales Team aus mehr als 70 Personen begleitet die vor der Insel Giglio havarierte Costa Concordia auf ihre letzte Reise zur Verschrottung nach Genua. An Bord des Kreuzfahrtriesen befindet sich eine 18-köpfige Mannschaft, die in zwei Schichten rund um die Uhr die Fahrt kontrolliert.

Weitere Mitglieder des Teams sind 47 Techniker aus mehreren Ländern, darunter Ingenieure und Taucher. Umweltschutzexperten sind zum Einsatz bereit, sollten gefährliche Stoffe aus dem Schiff ins Meer gelangen. Koordinator ist der Projektleiter der Bergung, Nick Sloane. Der Südafrikaner steht in ständigem Kontakt mit den Kapitänen der Begleitschiffe.

Vier Meeresbiologen prüfen, ob durch die Fahrt Umweltschäden entstehen. Weitere vier Biologen sorgen dafür, dass Delfine der Costa Concordia nicht zu nahe kommen. Das Schiff wird nämlich ein als „Heiligtum der Wale“ genanntes multinationales Meeresschutzgebiet zwischen Sardinien und den Küsten der italienischen Regionen Ligurien und Toskana queren.

Unterdessen arbeitet der Kapitän des havarierten Schiffes, Francesco Schettino, an einem Buch über das Unglück. „Das Buch wird über die wichtigsten Ereignisse meines Lebens, über das Unglück und den gegen mich laufenden Prozess, berichten. Es ist wichtig, die Vorfälle aus einer anderen Perspektive darzustellen. Das Buch wird dazu beitragen, wirklich zu klären, was sich vor Giglio abgespielt hat“, erklärte der Kapitän, der sich zur Zeit auf der Insel Ischia befindet. Dort mache er nicht Urlaub, betonte Schettino, sondern zu Gast bei einem Verleger, mit dem er an seinem Buch arbeite.

Die lokale Tageszeitung „Il Golfo“ hatte am Dienstag ein Bild Schettinos bei der Party des Verlegers auf der Insel im Golf von Neapel veröffentlicht. Bei der Party ließ sich der braun gebrannte und weiß gekleidete Ex-Kapitän mit einigen Gästen abbilden. In der toskanischen Stadt Grosseto läuft seit einem Jahr der Prozess gegen Schettino, dem eine 25-jährige Haftstrafe droht. Er muss unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und Verlassen des Schiffes vor Gericht verantworten.