Kinder in australischem Flüchtlingslager höchst gefährdet

Canberra (APA/AFP) - Die australische Menschenrechtskommission hat sich am Donnerstag bestürzt über die Lebensbedingungen speziell für Kinde...

Canberra (APA/AFP) - Die australische Menschenrechtskommission hat sich am Donnerstag bestürzt über die Lebensbedingungen speziell für Kinder in einem Flüchtlingslager auf der Weihnachtsinsel gezeigt. Seit dem letzten Besuch vor vier Monaten habe sich die Lage „entscheidend verschlechtert“, so die Vorsitzende der Kommission, Gillian Triggs, die das Lager vergangene Woche gemeinsam mit einer Kinderärztin besucht hatte.

Vor allem um die 174 Kinder in dem mehr als 1.100 Asylbewerber zählenden Lager mache sie sich ernste Sorgen. „Die Weihnachtsinsel ist kein Ort für Babys und Kinder“, sagte Triggs nach Gesprächen mit mehreren hundert Flüchtlingen. Viele Kinder litten wegen der unhygienischen Zustände an Asthma, Augen- und Hautirritationen. Andere seien Bettnässer, stotterten oder litten unter Albträumen, fügte die Menschenrechtskommissarin hinzu. Insgesamt zeigten demnach viele Kinder Symptome posttraumatischer Belastungsstörungen.

Erst vor rund zwei Wochen war bekannt geworden, dass mehrere Asylbewerberinnen in dem Lager versucht hatten, sich das Leben zu nehmen, um die Chance ihrer Kinder auf Asyl zu verbessern. Triggs sagte dazu nun, noch immer seien 13 Frauen in dem Lager höchst suizidgefährdet, zehn von ihnen würden rund um die Uhr bewacht.

Die Weihnachtsinsel im Indischen Ozean gehört zu Australien. Gemäß der umstrittenen Asylpolitik des Landes werden Flüchtlinge in Lagern auf weit abgelegenen Inseln untergebracht, darunter auch im Inselstaat Nauru und auf der zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel Manus. Selbst wenn sie als politische Flüchtlinge anerkannt werden, dürfen sie nicht nach Australien kommen.