Kritische Plattform fordert Anschluss Islands an Norwegen

Reykjavik (APA) - Eine Gruppe Isländer, darunter die Wikileaks-Aktivistin und Piratenpartei-Politikerin Birgitta Jonsdottir fordert den Ansc...

Reykjavik (APA) - Eine Gruppe Isländer, darunter die Wikileaks-Aktivistin und Piratenpartei-Politikerin Birgitta Jonsdottir fordert den Anschluss ihres Landes an Norwegen. Die Gruppe, die laut eigenen Angaben bereits 1.200 Mitglieder hat, will damit unter anderem die immer noch schwer auf dem Land lastenden Staatsschulden in den Griff bekommen und die Steuerzahler entlasten.

Ein Repräsentant der „Fylke-Partei“ - so benannt, weil Island nach Vorstellung der Kritiker-Gruppe die 20. Provinz (Fylke) Norwegens werden soll - sagte dem englischsprachigen Portal „Reykjavik Grapevine“, Island sei offenbar „zu klein, um talentierte Politiker hervorzubringen und wirklich talentierte Menschen großzuziehen und zu ernähren“.

Gegründet wurde die Gruppe vom ehemaligen „Frettabladid“-Herausgeber und Direktor des isländischen Suchtgift-Instituts SAA, Gunnar Smari Egilsson. Von ihm stammt auch obiges Zitat. Zu den Sympathisanten der Idee zählen neben der eingangs erwähnten Jonsdottir auch mehrere Künstler.

Island war bis 1944 formell mit Dänemark verbunden. Eine politische Annäherung an Norwegen, unter anderem durch Übernahme der norwegischen Krone als Währung, wurde im Zuge des Banken-Crashs von 2008 und der folgenden Schuldenkrise, von verschiedener Seite immer wieder ins Spiel gebracht. Ein Ansuchen Islands um Beitritt zur EU liegt seit eineinhalb Jahren auf Eis.