Europa-League-Quali

Grödig feiert Europacup-Heimdebüt, St. Pölten hofft auf „Belohnung“

Die Salzburger gehen mit einem 4:0-Polster ins Rückspiel. Die Niederösterreicher müssen ein 1:2 aus dem Hinspiel drehen.

Grödig/St.Pölten – Der SV Grödig hat den Aufstieg in die dritte Qualifikations-Runde zur Fußball-Europa-League so gut wie sicher in der Tasche. Das Rückspiel gegen Cukaricki Belgrad nehmen die Salzburger nach dem 4:0 in Serbien trotzdem nicht auf die leichte Schulter. „Es ist ein besonderes Spiel. Wir haben die Verpflichtung, die Fans zufriedenzustellen“, sagte Coach Michael Baur vor Grödigs Europacup-Heimpremiere.

Die geht allerdings am Donnerstag (19.00 Uhr/live ORF eins) nicht im eigenen, nicht-europacup-tauglichen Das.Goldberg Stadion sondern in der Red-Bull-Arena des Liga-Nachbarn Salzburg über die Bühne. „Wir haben ein Jahr dafür gearbeitet, dass wir im Europacup dabei sind. Wir wollen ein gutes Match abliefern und jedes Spiel gewinnen“, sprach Baur Klartext.

Rücksicht auf das nächste Bundesliga-Spiel am Sonntag zu Hause gegen Sturm Graz wird keine genommen. „Die Mannschaft, die auf dem Platz steht, wird die stärkste sein. Das nächste Spiel ist immer das Wichtigste“, kündigte Baur keine großen personellen Veränderungen an. Immerhin geht es für ihn auch darum, einer gelungenen Europacup-Auswärtspremiere als Trainer einen gelungenen Heim-Einstand folgen zu lassen.

„Ich erwarte von der Mannschaft aggressives Pressing, gutes Kombinationsspiel und die Bereitschaft in jeder Minute alles zu geben“, sagte der Tiroler. „Wir wollen uns fußballerisch von unserer besten Seite präsentieren“, ergänzte Grödigs Chefcoach. Unter Baur haben die Grödiger zum ÖFB-Cup-Auftakt beim niederösterreichischen Landesligisten Leobendorf 7:1 sowie in Belgrad 4:0 gewonnen und zum Ligastart am Sonntag bei der Austria beim 1:1 nur hauchdünn einen Sieg verpasst.

Die Serben, die noch in der Saison-Vorbereitung stecken, stehen nach der klaren Heimpleite mit dem Rücken zur Wand. „Sie haben nichts mehr zu verlieren, werden alles auf eine Karte setzen. Wir haben es aber schon im ersten Spiel verstanden, ihr Offensivspiel zu unterbinden, das werden wir auch diesmal versuchen“, sagte Baur. Obwohl für den Aufstieg noch einmal eine gute Leistung benötigt werde, laufen bereits die Planungen für die nächste Runde. Die beiden möglichen Drittrunden-Gegner ZSKA Sofia und Dacia Chisinau (Hinspiel 1:1) werden am Donnerstag von einem Scout beobachtet.

Auf St. Pölten würde Eindhoven warten

Der SKN St. Pölten hat im Hinspiel in Bulgarien gesehen, dass im Europa-League-Qualifikations-Duell mit Botew Plowdiw etwas möglich ist. Nach dem 1:2 vor einer Woche muss aber am Donnerstag (21.05 Uhr/live ORF eins) in der NV-Arena ein Sieg her, um in die dritte Runde einzuziehen. Dort würde als Belohnung mit dem niederländischen Topclub PSV Eindhoven ein Fußball-Leckerbissen warten.

„Sie sind Favorit. Sie haben einen Vorsprung, mehr Budget und eine relativ teure, gute Mannschaft“, sagte St.-Pölten-Trainer Herbert Gager zur Ausgangslage. Trotzdem sei für seine Truppe bei der Europacup-Heimpremiere in St. Pölten alles möglich. „Für uns wäre schon in Bulgarien ein Punkt drinnen gewesen. Ich rechne mit einer sehr engen Geschichte. Wir haben nichts zu verlieren“, erklärte der Ex-Austria-Trainer.

Die Niederösterreicher sind gezwungen, vor eigenem Publikum die Initiative zu übernehmen. „Wir wollen von Anfang an Druck aufbauen, werden aber nicht auf Teufel komm raus stürmen, denn wir wollen ihnen nicht ins offene Messer laufen“, sagte Gager. Für die „Sensation“, die schon bei einem 1:0-Sieg perfekt wäre, sei es wichtig, sowohl fußballerisch als auch was die Defensive betrifft auf höchstem Niveau zu agieren. „Wir müssen couragiert zur Werke gehen“, gab Gager die Marschroute vor.

Gegenüber dem 3:0-Erfolg zum Erste-Liga-Start am Montag im Niederösterreich-Derby gegen Horn müssen sich die St. Pöltener steigern. Vom Ergebnis her war der Erfolg zwar deutlich, insgesamt aber etwas schmeichelhaft. Nach einem Elfmetertor von Daniel Segovia (43.) trafen Konstantin Kerschbaumer (93.) und Bernhard Fucik (95.) erst in der Nachspielzeit. „Wir lassen uns vom Resultat nicht blenden, es war ein glücklicher Sieg. Wir wissen, dass wir uns steigern müssen“, ist sich Gager bewusst. (APA)