s Bausparkasse senkt Zinssatzuntergrenze per Anfang August
Wien (APA) - Die s Bausparkasse senkt per Anfang August die Untergrenze für Kredit- und Sparzinsen für Neuverträge. Die Auszahlungen stiegen...
Wien (APA) - Die s Bausparkasse senkt per Anfang August die Untergrenze für Kredit- und Sparzinsen für Neuverträge. Die Auszahlungen stiegen im ersten Halbjahr um mehr als ein Drittel, einen Rückgang gab es bei den neuen Bausparverträgen. s Bausparkasse-Generaldirektor Josef Schmidinger weist auf die Bedeutung des leistbaren Wohnens und die positiven Effekte der Wohnbauförderung hin.
Die Zinsuntergrenze für Einlagen senkt die s Bausparkasse für neue Verträge mit einer variablen Verzinsung ab 1. August von 0,75 auf 0,5 Prozent. Bei den Darlehen wird die Zinssatzuntergrenze - das Zinssatzminimum, das in der variablen Phase bezahlt wird, von aktuell 2,50 auf 2,25 Prozent. Damit sei man de facto am Ende der Fahnenstange bei den Zinsen, sagte Schmidinger Mittwochabend vor Journalisten.
Die Auszahlungen (Finanzierungsleistung) stiegen im ersten Halbjahr um mehr als ein Drittel (38,3 Prozent) auf 389 Mio. Euro. Der Ausleihungsbestand ging um 0,9 Prozent auf 6,86 Mrd. Euro zurück. Die Bauspareinlagen stiegen um 1,9 Prozent auf 6,96 Mrd. Euro.
Die Neuverträge im Ansparbereich lagen bei 135.701, das waren um 3,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die s Bausparkasse erwartet, dass man diesen Rückgang im weiteren Jahresverlauf aufholen kann. Der Sparkontenbestand betrug rund 1,54 Millionen Stück (minus 1,1 Prozent).
Schmidinger betonte die Notwendigkeit des leistbaren Wohnens, zu dem die Bausparkassen und Wohnbaubanken einen wichtigen Beitrag leisteten. Die öffentliche Hand sei gefragt bei den Widmungen und bei Infrastrukturinvestitionen zur Bereitstellung baureifer Grundstücke. Mieten von um die 14 Euro pro Quadratmeter sieht Schmidinger angesichts der Einkommenssituation als eine Art automatische Bremse. Inklusive Betriebskosten komme man damit für eine Wohnung auf monatlich rund 1.300 Euro. Für leistbares Wohnen seien aber entsprechende Wohnungen um rund 700 bis 900 Euro nötig. Mehr als 50 Prozent des Gehalts für eine Wohnung auszugeben sei wohl nicht möglich. Der Anteil der Wohnkosten an den Haushaltsausgaben liege aktuell bei rund einem Fünftel.
Im Zuge der Steuerreformdebatte erwartet Schmidinger auch eine Diskussion über die Wohnbauförderung und weist auf ihre positiven Auswirkungen hin. Einerseits trage sie zu Stabilisierung der Mieten bei. Andererseits gebe es einen Eigenkapitaleffekt, der für einen Anteil der Bankfinanzierungen für den geförderten Wohnbau von rund 60 Prozent sorge, 90 Prozent Bankenfinanzierung würden aber wohl nicht möglich sein.
~ WEB http://www.sbausparkasse.at ~ APA215 2014-07-24/11:25