Glaubenspräfekt: Kein Spielraum bei wiederverheirateten Geschiedenen
Vatikanstadt (APA) - Der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, hat bekräftigt, dass die katholisch...
Vatikanstadt (APA) - Der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, hat bekräftigt, dass die katholische Lehre keinen Spielraum für Änderungen im kirchlichen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen lasse. Eine Zulassung dieser Personengruppe zur Kommunion sei nicht möglich, weil sie dem Dogma von der absoluten Unauflöslichkeit der Ehe widerspreche, so Müller in einem Interview.
Die italienische Tageszeitung „Avvenire“ hatte am Donnerstag voraus Auszüge aus dem Interviewbuch „Die Hoffnung der Familie“ mit Müller veröffentlicht, das in Kürze in Italien erscheint, so die Kathpress. Müller sagte, die Glaubensüberzeugung könne selbst von einem ökumenischen Konzil nicht geändert werden.
Zugleich wies Müller erneut darauf hin, dass möglicherweise viele Ehen ungültig sein könnten, wenn sich ein Paar zum Zeitpunkt der Trauung nicht bewusst darüber gewesen sei, was eine Ehe nach katholischem Verständnis bedeute. Derzeit verwende die Glaubenskongregation „viele Energien“ darauf, eine angemessene Antwort auf diese Herausforderung zu finden, sagte deren Präfekt, der vormalige Regensburger Bischof.
Die von einer Scheidung betroffenen Kinder sind nach Müllers Worten „vielleicht die Ärmsten der Armen in der Welt“. Sie würden nicht nur in den Ländern der Dritten Welt vernachlässigt, sondern auch in den reicheren Ländern Europas und in Nordamerika.