Handel legte in Tirol im ersten Halbjahr leicht zu
Österreichweit stagnierten die Handelsumsätze, die Flächen schrumpfen.
Wien, Innsbruck –Der Einzelhandel in Österreich hat über das erste Halbjahr 2014 zufrieden Bilanz gezogen. In den ersten sechs Monaten wurde nominell, das heißt ohne Berücksichtigung der Teuerung, ein Umsatzplus von einem Prozent erzielt, insgesamt erwirtschafteten die Handelsbetriebe 26,5 Milliarden Euro. Inflationsbereinigt steht unter dem Halbjahresergebnis eine schwarze Null. Zum ersten Mal seit drei Jahren konnte der Handel wieder das Ergebnis des Vorjahres erreichen.
Tirol schnitt sogar noch über dem Bundesdurchschnitt ab. Wie Karl Lamprecht, stellvertretender Spartenobmann in der Wirtschaftskammer Tirol, berichtet, gelang den Tiroler Handelsbetrieben ein realer Zuwachs von 1,3 Prozent, unterm Strich steht damit ein Mini-Zuwachs von 0,3 Prozent. „Die Stimmung im Tiroler Handel ist gut“, sagt Lamprecht – „sehr positiv“: Laut der jüngsten Erhebung der Wirtschaftskammer konnten 41 Prozent der Tiroler Händler ihren Umsatz heuer im ersten Halbjahr steigern, 23 Prozent konnten das Vorjahresergebnis erreichen, 36 Prozent meldeten Rückgänge. „In Tirol ist auch aufgrund der schwachen Wintersaison das zweite Quartal wesentlich besser ausgefallen als das erste“, führt Lamprecht weiter aus.
Trotz der zufriedenstellenden Umsatzentwicklung sind die Flächen im stationären Einzelhandel um ein Prozent auf 14,3 Mio. Quadratmeter zurückgegangen. Laut der Analyse der KMU-Forschung Austria sei dies auf die schwierige Situation der Einkaufsstraßen und Nebenflächen zurückzuführen. Wie die Spartenobfrau der Bundeswirtschaftskammer Bettina Lorentschitsch berichtete, schrumpften die Flächen in den vergangenen zehn Jahren sogar um 14 Prozent. Auch der Anteil des Online-Handels legt weiter zu und nimmt bereits einen Anteil von 4,5 Prozent ein. Insgesamt haben die Österreicher demnach 1,19 Mrd. Euro beim Internetshopping ausgegeben.
Die Handelsunternehmen haben heuer im ersten Halbjahr ihren Personalstand um 1,7 Prozent auf insgesamt auf 325.000 Mitarbeiter aufgestockt. 12 Prozent davon sind geringfügig beschäftigt, 46 Prozent arbeiten Teilzeit. In Tirol kletterte die Zahl der Beschäftigten sogar um 2,2 Prozent auf 53.500 Mitarbeiter. (bea, APA)