Innenpolitik

Das Heer spart bei Munition und Hemden

Vom Munitionsparen bis zum Kürzen von langärmligen Hemden: Im Verteidigungsministerium wird der Rotstift kreativ angesetzt.

Wien –Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) muss sparen – so wie alle Ministerien. Wie er die Ausgaben senken will, geht aus einigen parlamentarischen Anfragebeantwortungen hervor. Die FPÖ stellte im Frühling jede Menge Fragen an den Minister. Und so erfährt man etwa, dass beim so genannten „Scharfschießen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit“ gespart wird. Darunter sind öffentliche Events von „Partnerverbänden“ – etwa Offiziersgesellschaften – zu verstehen, erläuterte Klugs Sprecher. Das Ministerium stellte dafür Material zur Verfügung. Nun habe man dies zwar „nicht komplett ausgesetzt“, allerdings eingeschränkt. „Dadurch werden Ressourcen in der Größenordnung von rund 121.000 Stück Sturmgewehrmunition und rund 47.000 Stück Pistolenmunition frei“, teilte Klug in seiner Anfragebeantwortung mit.

Auch die Veranstaltungsserie „Bundesheer on the Road“, bei der Informationsoffiziere das Heer präsentieren, läuft heuer in einer Schmalspurvariante. Nur einer von vier Terminen wurde durchgeführt, „die anderen drei ausgesetzt“, so der Sprecher. Auch hier soll 2015 über die künftige Ausgestaltung entschieden werden. Klug führte zudem aus, dass die „Tage der offenen Tür bei den Verbänden des Bundesheeres zukünftig nicht mehr an Samstagen stattfinden, um Mehrdienstleistungen zu reduzieren“.

Für Schlagzeilen sorgte die Strategie des Heeres, Langarm- auf Kurzarm-Hemden umzunähen und die Stoffreste für Dienstgradlaschen zu verwenden. Klug rechnete vor, dass dies bis zu 12 Euro billiger komme, als neue kurzärmelige Hemden zu kaufen. Spekulationen, dass das Heer die Transportflieger „Hercules“ verkaufen könnte, von denen die Oberösterreichischen Nachrichten berichtet hatten, erteilte der Minister eine Absage. Aus seiner Beantwortung geht allerdings hervor, dass die Flugstunden heuer auf 710 gekürzt wurden (nach 873 im Jahr 2013 und 799 im Jahr davor). „Bei einem darüber hinausgehenden Bedarf wird auf alternative Transportmittel – wie Land- oder Eisenbahntransport – zurückgegriffen.“ Eine Flugstunde kostet 11.600 Euro.

Es wird aber nicht nur gespart, sondern auch investiert. So listete Klug Investitionen in Kasernensanierungen auf – 5,7 Millionen Euro sollen 2014 für Verbesserungen von Gebäuden an insgesamt sieben Standorten ausgegeben werden. (APA, TT)