Flug MH17 - Europäischer Pilotenverband schlägt Alarm
Brüssel (APA/AFP) - Der europäische Pilotenverband European Cockpit Association (ECA) schlägt nach dem Absturz der malaysischen Passagiermas...
Brüssel (APA/AFP) - Der europäische Pilotenverband European Cockpit Association (ECA) schlägt nach dem Absturz der malaysischen Passagiermaschine in der Ostukraine Alarm. Der Vorfall habe „eine gewichtige Schwäche - wenn nicht ein Versagen - der internationalen Bedrohungs- und Risikobewertung in der zivilen Luftfahrt“ aufgedeckt, erklärte der Verband am Donnerstag in Brüssel.
Im Rückblick sei es „nicht akzeptabel“, dass eine Passagiermaschine das Gebiet überhaupt überflogen habe, urteilte der ECA. Der Pilotenverband bemängelte, dass Fluggesellschaften unterschiedliche risikorelevante Informationen bekämen. Manche erhielten offenbar Informationen „von den mächtigsten nationalen Sicherheitsdiensten“. Die Airlines anderer Staaten würden hingegen „einem größeren Risiko überlassen“, hieß es in der Erklärung des Dachverbands, dem in Österreich die Austrain Cockpit Association (ACA) angehört.
Der ECA verlangte, aus dem Unglück in der Ukraine Lehren zu ziehen. Es müsse unter anderem mit den Regierungen diskutiert werden, welche sicherheitsrelevanten Informationen Airlines untereinander weitergeben dürften, hieß es.
Auch der europäische Branchenverband Association of European Airlines (AEA) forderte eine Debatte über die Flugsicherheit. Der Verband drang darauf, dass die Airlines Zugang „zu unabhängigen Risikobewertungen hätten“, statt sich nur auf Informationen von Regierungen und Flugaufsichtsbehörden verlassen zu müssen. Der Absturz in der Ukraine werfe Fragen über das Zustandekommen von Risikobewertungen auf, mahnte der Verband der Fluggesellschaften ebenfalls am Donnerstag in Brüssel.
Die Boeing 777 von Malaysia Airlines war am Donnerstag vergangener Woche mit 298 Menschen an Bord abgestürzt. Die Rebellen in der Ostukraine und die Regierung in Kiew werfen sich gegenseitig vor, das Flugzeug abgeschossen zu haben.