Katastrophen

Gedenkfeier für Tiroler Soldaten in Galizien

Obmann Christian Bachmann zeigt die Karte mit den fünfzig Gefallenen aus Kirchdorf, die im Ersten Weltkrieg zu beklagen waren.Foto: Hofer

In Galizien begann das Trauma für Österreich-Ungarn. 12.000 Tiroler Kaiserschützen kehrten nicht mehr in die Heimat zurück.

Innsbruck –Das Gedenken an den „Großen Krieg“, der vor 100 Jahren zur Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts geführt hat, ist auch ein Erinnern. In Galizien sind 12.000 der Mitte August 1914 ausgerückten 45.000 Tiroler Kaiserschützen und Kaiserjäger gestorben. Allein in Przemysl (Polen) starben 6000 Kaiserjäger im russischen Kugelhagel. Galizien sollte durch strategische Fehler des Generalstabes, sinnlose Offensiven und hohen Blutzoll zum Trauma für Österreich-Ungarn und für Tirol werden.

Am 28. Juli 1914 hat Kaiser Franz Joseph das Manifest „An meine Völker“ verfasst und in der Folge den Flächenbrand des I. Weltkrieges ausgelöst. Heute, 100 Jahre später, erinnern Kreuze auf einem Soldatenfriedhof und eine Holzkapelle an die schreckliche Zeit. In der Vorwoche fand eine Gedenkfeier in Przemysl statt, an der zahlreiche Traditionsverbände und eine Abordnung der Kaiserschützen teilnahmen. Als Vertreter des Landes Tirol begleitete NR Hermann Gahr (VP) die Delegation nach Polen.

Neben der Gedenkfeier und der Kranzniederlegung wurde eine von den Tiroler Kaiserschützen 1921 erbaute und jetzt renovierte Kapelle eingeweiht. Gahr dankte dem Tiroler Kaiserschützenbund unter Führung von Hans-Peter Gärtner und dem Obmann des Kaiserschützendbundes Innsbruck Karl Kaindl. Frieden sei auch heute nicht selbstverständlich, erklärte der VP-Politiker. „Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen. Nirgendwo besser, nirgendwo eindringlicher, nirgendwo bewegender ist zu spüren, was das europäische Gegeneinander an Schlimmstem bewirken kann“, zitierte Gahr einen Ausspruch von Jean-Claude Juncker. (pn)

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