Bahn-KV - 400 Teilnehmer bei Eisenbahner-Betriebsversammlung in Linz

Linz (APA) - 400 Bahnmitarbeiter haben am Donnerstag an der Betriebsversammlung am Werkstättengelände des Linzer Hauptbahnhofs teilgenommen....

Linz (APA) - 400 Bahnmitarbeiter haben am Donnerstag an der Betriebsversammlung am Werkstättengelände des Linzer Hauptbahnhofs teilgenommen. vida-Verhandler Gerhard Tauchner informierte über den „Abschluss mit Augenmaß für beide Seiten“, wie er es gegenüber der APA bezeichnete. Nennenswerte Probleme im Zugverkehr gab es durch die Veranstaltung nicht.

Am Bahnhof herrschte am Vormittag keine allzu hektische Stimmung, die überschaubare Zahl an Fahrgästen dürfte kaum etwas von der Betriebsversammlung bemerkt haben. „Ach so, ich habe gedacht, das ist jetzt erledigt“, sagte eine Frau auf dem Weg zu ihrem Gleis. Dass trotz der Einigung eine Betriebsversammlung stattfindet, habe sie gar nicht gewusst - hätte es aber auch nicht an irgendwelchen dadurch verursachten Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste bemerkt. Auf der Anzeigentafel standen keine Verspätungen, auch seitens der ÖBB wurden keine Probleme gemeldet.

In der großen Werkshalle hinter den Schienen versammelten sich am Vormittag zwischen Stahlträgern und Schienenteilen vor allem Arbeiter in der Blauen und warteten auf das, was die Gewerkschafter zu sagen hatten. Die Eckpunkte waren bereits durchgedrungen, man wollte es aber direkt von den Belegschaftsvertretern hören. Recht gesprächig zeigten sich die meisten nicht, die Palette der Wortmeldungen erschöpfte sich in „Na ja, es könnt‘ halt schon ein bisserl mehr sein“ oder „Mal schauen, ist eh ok“. Auch wenn Euphorie anders aussieht, herrschte spürbar Erleichterung über den Abschluss.

Zu Beginn der Betriebsversammlung wurden die Medienvertreter hinauskomplimentiert, schließlich wolle man „Internes“ besprechen. „Die Stimmung war sensationell“, berichtete Tauchner im Anschluss an die Veranstaltung. Viele seien verunsichert gewesen, da von der Arbeitgeberseite ein Abschluss von 2,4 Prozent kommuniziert worden sei, was er aber konkretisiert habe: KV- und Ist-Löhne sowie Lehrlingsentschädigungen werden rückwirkend mit 1. Juli um 1,8 bis 2,6 Prozent netto angehoben. Das entspreche einer Bruttoerhöhung von 2,4 bis 3,8 Prozent bzw. um mindestens 55 Euro.

Seitens der Belegschaft hat man sich offensichtlich bemüht, keine Probleme entstehen zu lassen. Jene, die nicht an der Betriebsversammlung teilnehmen konnten, weil sie Dienst versahen, sollen in den kommenden Tagen in eigenen Info-Veranstaltungen ebenfalls unterrichtet werden. „Wir werden jeden Mitarbeiter anrufen“, versprach Tauchner. Er selbst hat die harte Verhandlungsnacht offenbar gut weggesteckt: „Wir sind Schichtdienstler“, dennoch freue er sich jetzt auf einen ruhigeren Nachmittag.

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