Chinas Industrie wuchs im Juli deutlich - Konjunkturspritze wirkt
Peking (APA/Reuters) - Chinas Industrie ist im Juli so kräftig gewachsen wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Der von der Großbank HSBC er...
Peking (APA/Reuters) - Chinas Industrie ist im Juli so kräftig gewachsen wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Der von der Großbank HSBC erhobene Einkaufsmanagerindex kletterte nach vorläufigen Angaben von Donnerstag überraschend deutlich um 1,3 auf 52,0 Punkte. Das ist der höchste Stand seit Jänner 2013.
Im Juni hatte das Barometer erstmals seit Dezember wieder über der Marke von 50 Punkten gelegen, ab der es Wachstum signalisiert.
„Die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen zum Ankurbeln der Wirtschaft zeigen den gewünschten Erfolg“, konstatierte Ökonom Nikolaus Keis von der Bank UniCredit. Die Regierung hatte unter anderem Ausgaben für den Ausbau des Schienennetzes und den öffentlichen Wohnungsbau vorgezogen. Keis rechnet damit, dass die kommunistische Führung diesen Kurs über die nächsten Monate beibehalten wird. Auch Investitionen in den Umweltschutz dürften die Konjunktur zusätzlich stimulieren.
Die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt war im ersten Quartal mit 7,4 Prozent so langsam gewachsen wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Im zweiten Quartal hatte es aber ein Plus von 7,5 Prozent gegeben. Diese Rate peilt die Regierung auch für das Gesamtjahr an. 2013 hatte sich Chinas Konjunktur auf ein Plus von 7,7 Prozent abgekühlt, den geringsten Zuwachs seit 1999.
Der Chefökonom der Liechtensteiner VP Bank, Thomas Gitzel, rechnet damit, dass die Wachstumsraten des Landes in den kommenden Quartalen sogar leicht zulegen. „Der aktuelle moderate Aufschwung sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass China mit strukturellen Problemen kämpft. Die weitere Öffnung des Landes muss vorangetrieben werden“, forderte er.