Logistiker Knapp bilanziert mit Plus und bastelt an Strategie „2020“
Hart bei Graz (APA) - Die steirische Knapp AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr durchwegs bessere Zahlen verbucht: Der Umsatz stieg um knapp...
Hart bei Graz (APA) - Die steirische Knapp AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr durchwegs bessere Zahlen verbucht: Der Umsatz stieg um knapp 5 Mio. auf 383,75 Mio. Euro, der Betriebsgewinn (Ebit) stieg um 5,2 Prozent auf 15,4 Mio. Euro (14,7 Mio. Euro) und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) kletterte von 13,4 auf 14,2 Mio. Euro. Bis 2020 will man Umsatz und Zahl der Mitarbeiter verdoppeln.
Bei der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag sagte Vorstand Christian Grabner, dass das Unternehmen derzeit an einem „Strategieprogramm 2020“ arbeite. Dabei handle es sich u.a. um eine komplette Neustrukturierung der IT-Prozesse und eine Verbesserung in der Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe. Mit der Weichenstellung will man für die künftigen Jahre gerüstet sein.
Die vergangenen drei Jahre hätten gezeigt, welches Wachstum für das Unternehmen zu erwarten sei: Allein in der Steiermark seien 500 neue Arbeitsplätze geschaffen worden. Rund 25 Mio. Euro wurden in neue Infrastruktur investiert, wobei der 2010 eröffnete Firmensitz in Hart bei Graz gar nicht eingerechnet sei. Dieser platze mittlerweile auch schon wieder aus allen Nähten. Mit der 2013 übernommenen Ylog in Dobl, einem neuen Standort für die „IT-Solutions“ in Grambach und dem Betrieb in Leoben gebe es nun vier steirische Standorte.
Die Strategie der Knapp AG sieht eine Expansion vor allem in Nord- und Südamerika vor, dort sei momentan der „zentrale Wachstumsmarkt“, weil die Automatisierung noch nicht so fortgeschritten sei wie in Europa. Auch Asien sei ein Thema, aber untergeordnet, meinte Grabner. Geschäfte in der Ukraine liegen derzeit auf Eis, für Russland hoffe man mit „nicht allzu großen Wirtschaftssanktionen“, immerhin bedeute der Markt für Knapp 20 bis 30 Mio. Euro.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr (Stichtag 31. März) schaffte das Unternehmen mit 454 Mio. Euro den bisher höchsten Auftragseingang in der Geschichte des Betriebs. Im Frühjahr musste man jedoch den „allerschwärzesten Tag in der Unternehmensgeschichte“ hinnehmen. Ein junger Mitarbeiter aus der Steiermark kam in Spanien bei einem Arbeitsunfall ums Leben: „Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände, wir haben alle Maßnahmen überprüft, zwar keine Lücken festgestellt, aber trotzdem die Sicherheitsvorkehrungen verschärft“, sagte Grabner auf APA-Anfrage. Bei dem Unglück soll es sich um den ersten tödlichen Unfall innerhalb der Knapp AG gehandelt haben.
Das Logistikunternehmen beschäftigt weltweit rund 2.500 Mitarbeiter, davon arbeiten mehr als 1.800 in Österreich. Die Exportquote liegt bei 98 Prozent, im abgelaufenen Jahr wurden sieben Prozent des Umsatzes, umgerechnet 27,7 Mio. Euro, in Forschung und Entwicklung (F&E) investiert. Als Kernbranchen nennt das Unternehmen „Pharma, Fashion, General Retail und Food Retail“.