Im Sudan freigelassene Christin nach Italien ausgereist

Rom/Vatikanstadt (APA/AFP) - Die im Sudan der Todesstrafe entkommene Christin hat das Land verlassen und ist nach Italien geflogen. In Begle...

Rom/Vatikanstadt (APA/AFP) - Die im Sudan der Todesstrafe entkommene Christin hat das Land verlassen und ist nach Italien geflogen. In Begleitung des stellvertretenden Außenministers Lapo Pistelli traf Meriam Jahia Ibrahim Ishag am Donnerstagvormittag an Bord einer Regierungsmaschine in Rom ein und wurde am Flughafen von Ministerpräsident Matteo Renzi und Außenministerin Federica Mogherini in Empfang genommen.

Renzi sprach von einem „feierlichen Tag“. Seine Außenministerin dankte allen, die daran beteiligt waren, dass die Familie ausreisen konnte, und erklärte, diese brauche nun vor allem Ruhe. Die Familie soll auf Einladung der Regierung einige Tage in Rom verbringen, bevor sie nach New York weiterreisen will. Ishags Ehemann ist ein aus dem Südsudan stammender US-Bürger.

Papst Franziskus danke Italiens Regierungschef Matteo Renzi für den Einsatz seines Kabinetts zugunsten der sudanesischen Christin. Es gilt als wahrscheinlich, dass Franziskus ihr eine Audienz gewähren wird.

Ishag war Mitte Mai zum Tod durch den Strang verurteilt worden, weil sie nach sudanesischem Recht durch die Heirat mit einem Christen vom islamischen Glauben abgefallen war. Zwölf Tage später brachte sie im Gefängnis in Ketten eine Tochter zur Welt. Ein Berufungsgericht hob das Urteil später auf. Politiker und Menschenrechtsorganisationen hatten sich für ihre Freilassung eingesetzt.