Zypern-Gespräche ohne Ergebnis - nächste Runde Ende August

Nikosia (APA/dpa) - Auch 40 Jahre nach der Teilung Zyperns ist eine Wiedervereinigung der Insel nicht in Sicht. Die politischen Führer der g...

Nikosia (APA/dpa) - Auch 40 Jahre nach der Teilung Zyperns ist eine Wiedervereinigung der Insel nicht in Sicht. Die politischen Führer der griechischen und türkischen Zyprioten, Nikos Anastasiades und Dervis Eroglu, gingen am Donnerstag nach fast vierstündigen Gesprächen ohne öffentliche Stellungnahmen auseinander. Am Treffen nahm auch die UN-Sonderbeauftragte für die Zypernfrage, Lisa Buttenheim, teil.

Die Gespräche gehen zunächst in die Sommerpause und sollen am 28. August fortgesetzt werden, wie der staatliche Rundfunk (RIK) berichtete. EU-Diplomaten gehen davon aus, dass beide Seiten zunächst das Ergebnis der Präsidentenwahl am 10. August in der Türkei abwarten. Erst dann könnte wieder Bewegung in die Gespräche kommen, hieß es.

Als Zeichen des guten Willens besuchten die beiden Spitzenpolitiker der Insel vor Beginn ihrer Gespräche das Labor des Komitees für Vermisste in Zypern. Experten versuchen dort die sterblichen Überreste von mehr als 2000 Menschen zu identifizieren, die während der ethnischen Unruhen der Jahre 1963-1967 und der türkischen Militärintervention 1974 getötet und meist nur anonym verscharrt worden waren.

Zypern ist nach einem Putsch griechischer Offiziere und einer türkischen Militärintervention, die am 20. Juli 1974 begann, geteilt. Im Norden gibt es die nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Die Republik Zypern, deren Regierung den Südteil kontrolliert, ist seit 2004 EU-Mitglied.

Als Konfliktlösung wird eine Föderation mit politisch gleichberechtigten Volksgruppen angestrebt. Da aber gehen die Vorstellungen beider Konfliktparteien auseinander. Die griechischen Zyprioten streben eine Föderation mit einer starken Bundesregierung an. Die türkischen Zyprioten dagegen wollen eine Konföderation von zwei weitgehend unabhängigen Staaten mit einer schwachen Zentralregierung.