Flugzeug in Afrika abgestürzt - Rund 120 Personen an Bord

Algier (APA/dpa) - Eine von der algerischen Fluggesellschaft Air Algerie gecharterte Maschine mit etwa 120 Menschen an Bord ist vermutlich ü...

Algier (APA/dpa) - Eine von der algerischen Fluggesellschaft Air Algerie gecharterte Maschine mit etwa 120 Menschen an Bord ist vermutlich über dem westafrikanischen Krisenland Mali abgestürzt. Das sagte ein Vertreter der dortigen UN-Mission der Nachrichtenagentur dpa. Nach Angaben der Airline war die Maschine auf dem Weg von Ouagadougou (Burkina Faso) in die algerische Hauptstadt Algier.

50 Minuten nach dem Start sei der Kontakt zu Flug AH5017 abgebrochen. An Bord des Flugzeugs der privaten spanischen Gesellschaft Swiftair, das von Air Algerie gechartert worden ist, waren wohl Dutzende Franzosen und eine spanische Besatzung. Österreicher waren laut Außenministerium keine unter den Passagieren. Die Ursache war zunächst unklar.

Nach Angaben des Kommandanten der UN-Mission in Mali, Brigadegeneral Koko Essien, verunglückte die Maschine im Zentrum des Landes zwischen den Städten Gao und Tessalit. Der algerische Ministerpräsident Abdelmalek Sellal machte eine ähnliche Ortsangabe. Er sagte lokalen Medien zufolge, die Maschine sei in der Gao-Region, rund 500 Kilometer vor der algerischen Grenze verschwunden. Den letzten Kontakt habe es mit einem Kontrollturm im Niger gegeben.

Das Flugzeug des Typs MD83 gehört der privaten spanischen Gesellschaft Swiftair und ist nach Angaben des Unternehmens von der algerischen Airline gechartert worden. Die sechs Besatzungsmitglieder an Bord sind demnach Spanier. Nach algerischen Angaben waren insgesamt 119 Menschen an Bord, darunter eine siebenköpfige Crew.

Swiftair verfügt nach eigenen Angaben über eine Flotte von 30 Maschinen und beschäftigt 400 Mitarbeiter. Sie verchartert ihre Flugzeuge an Unternehmen, Behörden, internationale Organisationen und an andere Fluglinien. Die Flugzeuge der Firma sind demzufolge in Europa, Afrika und Nahost im Einsatz.

Frankreichs Außenministerium richtete ein Krisenzentrum ein. Verkehrsstaatssekretär Frederic Cuvillier ging davon aus, dass zahlreiche Franzosen an Bord der Maschine waren. Pariser Medien berichteten unter Berufung auf einen Air-Algerie-Mitarbeiter in Burkina Faso, von 50 französischen Passagieren. Die Regierung in Paris schickte zwei im Tschad stationierte Militärjets vom Typ Mirage 2000 auf die Suche nach dem Flugzeug.

Frankreich unterhält in dem zentralafrikanischen Staat eine Militärbasis, ist aber auch in Mali seit eineinhalb Jahren federführend an einem Anti-Terror-Einsatz gegen aufständische Islamisten beteiligt. Das Absturzgebiet soll innerhalb der früher stark umkämpften Zone liegen.

( 0893-14, Format 42 x 88 mm)