Wiener Rentenmarkt im Späthandel schwächer
Wien (APA) - Der Wiener Rentenmarkt hat sich am Donnerstagnachmittag mit Kursverlusten präsentiert. In allen Laufzeiten stieg die Rendite bi...
Wien (APA) - Der Wiener Rentenmarkt hat sich am Donnerstagnachmittag mit Kursverlusten präsentiert. In allen Laufzeiten stieg die Rendite bis auf die zweijährige Benchmark-Anleihe, welche sich nicht von der Stelle rührte. Diesem Trend folgten auch die US-amerikanischen Anleihen.
Einen Dämpfer erhielt die Stimmung an den Rentenmärkten vor allem durch Konjunkturindikatoren. In China stieg der von der Großbank HSBC erhobene Einkaufsmanagerindex für die Industrie auf ein 18-Monatshoch. Im Euroraum hellte sich die von Markit ermittelte Wirtschaftsstimmung ebenfalls auf. Der Einkaufsmanagerindex stieg um 1,2 Punkte auf 54,0 Zähler. Bankvolkswirte hatten dagegen mit einer Stagnation gerechnet.
Während die als sicher empfundenen Bundesanleihen unter Druck gerieten, konnten Aktien profitierten. Auch die verbesserte Lage am US-Arbeitsmarkt dürfte dazu beigetragen haben. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fiel in der Vorwoche auf 284.000. Dies ist der niedrigste Stand seit Februar 2006. Experten hatten hingegen mit 308.000 Anträgen gerechnet. Für den am Freitag kommender Woche anstehenden Arbeitsmarktbericht für den Monat Juli erwarten Experten nun einen weiteren kräftigen Stellenaufbau um 230.000. Allerdings sind die Verkäufe neuer Häuser in den USA im Juni deutlich stärker gesunken als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat seien sie um 8,1 Prozent auf annualisiert 406.000 Häuser gefallen.
Bei genauerer Betrachtung sind jedoch in den vergangen beiden Jahren die Renditen im Allgemeinen in der Eurozone deutlich gesunken. Dies dürfte auf ein steigendes Vertrauen der Märkte in die Staatsanleihen der Länder der Währungsunion deuten. Die deutsche zehnjährige Bundesanleihe sank in den vergangen zwei Jahren von 1,5 auf 1,167 Prozent, die niederländische von 2,067 auf 1,354 Prozent und die griechische sogar von 30 auf 6 Prozent.
Um 16.30 Uhr notierte die Leitemission am europäischen Rentenmarkt, der deutsche Euro-Bund Future mit Oktober-Termin, mit 147,85 um 47 Basispunkte unter dem Schluss-Stand vom Vortag (148,32). Heute Früh notierte der Rentenfuture mit 148,10. Das Tageshoch lag bisher bei 148,39, das Tagestief bei 147,78, die Tagesbandbreite umfasst damit bisher 61 Basispunkte. In Frankfurt wurden bisher etwa 499.286 Oktober-Kontrakte gehandelt.
Die Rendite der 30-jährigen heimischen Bundesanleihe lag am Nachmittag bei 2,20 (zuletzt: 2,18) Prozent, die der zehnjährigen Benchmark-Anleihe bei 1,25 (1,21) Prozent, jene der fünfjährigen bei 0,28 (0,32) Prozent und die Rendite der zweijährigen Emission betrug 0,02 (0,02) Prozent.
Der Rendite-Spread zur vergleichbaren deutschen Benchmark-Anleihe betrug für die 30-jährige Bundesanleihe am Nachmittag 12 (zuletzt: 12) Basispunkte. Die zehnjährige Referenz-Bundesanleihe lag 28 (28) Basispunkte über der deutschen Zinskurve. Für die fünfjährige errechnet sich ein Rendite-Abstand von 15 (9) Basispunkten und für die zweijährige ein Aufschlag von
zwei (null) Punkten gegenüber der vergleichbaren deutschen Anleihe.
Börsenkurse und Interbankhandel-Taxen von ausgewählten Benchmark-Anleihen:
~ Emission LZ Kupon Handel --- Rendite Kurs Börse --- -- --- Geld Brief heute zuletzt Bund 44/06 30 3,15 120,45 120,57 2,20 n.v. 105,8 Bund 23/10 10 1,75 104,33 104,40 1,25 n.v. 98,95 Bund 18/10 5 1,15 103,60 103,65 0,28 n.v. 100,15 Bund 15/07 2 3,50 103,33 103,36 0,02 103,5 103,5 ~