Bühne

Es grünt kräftig auf der Burg

© Otter

Kufsteiner Operettensommer auf Abwegen: Heuer steht das Musical „My Fair Lady“ auf dem Spielplan. Die Probenarbeiten laufen auf der Festung auf Hochtouren.

Von Wolfgang Otter

Kufstein –Ein Dirigent, der ein Orchester bestehend aus einem Klavierspieler dirgiert, ein Regisseur, der über die Bühne wuselt, und da und dort ein Darsteller, der in schallendes Gelächter ausbricht. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man sich nie vorstellen, dass das vorgestrige Chaos auf der Bühne der überdachten Josefsburg einmal ein geordnetes Ganzes wird. So wie es auch die vergangenen sieben Jahre geworden ist. Immerhin belegen heuer bereits zum achten Mal Schauspieler, Sänger, Tänzer und alle, die zum Operettensommer Kufstein gehören, die Josefsburg. Und das achte Mal führt den Operettensommer auf leichte Abwege: Statt seliger Operettenmelodien erklingen Evergreens wie „Es grünt so grün“ oder „Ich hätt’ getanzt heut’ Nacht“. Richtig: Heuer wird das Musical „My Fair Lady“ nach George Bernard Shaws Komödie „Pygmalion“ ab Freitag 1. August Tausende auf die Festung Kufstein locken. Das Erfolgsmusical aus der Feder von Frederick Loewe und die späteren Operetten sind stilistisch nicht allzu weit voneinander entfernt. Eine Nähe, die sich auch darin zeigt, dass Robert Gilbert die deutsche Fassung erstellte. Von ihm stammen auch die Liedtexte zum „Weißen Rössl“.

Ein Musical erfordert jedoch einige Umstellungen zu vergangenen Jahren. „Wir benötigten diesmal zum Teil eine andere Besetzung. Künstler aus dem Bereich Musical, und natürlich liegt der Schwerpunkt mehr auf dem Schauspiel und Tanz“, erzählt Diethmar Strasser, jener Mann, der als Regisseur schweißtreibend auf der Bühne agiert, antreibt und korrigiert. Er fügt derzeit die einstudierten Szenen auf der großen Bühne zusammen. „My Fair Lady“ fordert ihn aber auch durchaus als Dolmetscher. Wenn Gunter Höbl in der Rolle des George von einem „Schanti“ redet, sind ihm die erstaunten Blicke des Professor Henry Higgins alias Axel Herrig sicher. Kein Wunder, stammt Herrig doch aus der Nähe von Köln. Da braucht es dann doch eine Erklärung, dass ein Polizist damit gemeint ist. Aber das Tirolerisch der Teilnehmer wird in den kommenden Wochen sicher besser werden.

Rudolf Berger, der für das Gesamtkonzept und die Besetzung verantwortlich zeichnet, hat mit Anita Götz (Eliza Doolittle), Axel Herrig (Prof. Henry Higgins), Peter Rühring (Oberst Pickering), Ben Connor (Freddy), Hanne Rohrer (Mrs. Pearce), Daniel Ohlenschläger (Alfred P. Doolittle) renommierte Künstler verpflichtet. Und als Publikumsliebling darf auch heuer Guggi Löwinger (Mrs. Higgins) nicht fehlen. Mit der Kufsteinerin Hildegard Reitberger (Mrs. Eynsford – Hill), und dem gebürtigen Kufsteiner Gunther Hölbl (George) bringt er Lokalkolorit auf die Bühne. Eine tragende Rolle fällt zudem dem Europaballett St. Pölten zu. Neben Regisseur Strasser, der bereits 2012 „Die Gräfin Mariza“ in Kufstein inszenierte, steht mit Ernst Theis ein alter Bekannter am Pult, der bereits die vergangenen Jahre mit sicherer Hand das Orchester der Staatsoper Timisoara und die Sänger führte. Alexander Paget übernimmt das Bühnenbild. Neu für das Musical ist durch die vermehrten Tanznummern laut Veranstalter Josef Resch die Tonanlage. Aber es soll letztlich jeder alles verstehen, wenn Professor Higgins seiner Eliza das richtige Sprechen beibringt.

Premiere ist am 1. August um 20 Uhr, bis 16. August ist das Stück noch weitere acht Mal zu sehen. Weitere Infos: www.operettensommer.com.

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