Lufthansa hält vorerst an Flugstopp nach Tel Aviv fest
Berlin/Gaza (APA/AFP) - Trotz Entwarnung der europäischen und US-Behörden fliegt die Lufthansa den Flughafen von Tel Aviv vorerst weiter nic...
Berlin/Gaza (APA/AFP) - Trotz Entwarnung der europäischen und US-Behörden fliegt die Lufthansa den Flughafen von Tel Aviv vorerst weiter nicht an. Das Unternehmen habe nach einer „Risikoanalyse“ und „intensiver Beratung“ entschieden, den Flugbetrieb dorthin auch am Freitag auszusetzen, teilte die Lufthansa am Donnerstagabend mit. Mehrere US-Fluglinien nahmen die Verbindungen nach Israel dagegen wieder auf.
Nach der US-Luftfahrtbehörde hatte auch die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) ihre Warnung wegen drohenden Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen aufgehoben. Allerdings riet die EASA, „die Risiken in Bezug auf die Sicherheit von Flügen“ sollten weiter „genau beobachtet werden“.
Die US-Gesellschaften Delta, United Airlines und US Airways nahmen den Flugbetrieb nach Israel daraufhin wieder auf. Nach intensiven Beratungen mit der US-Regierung sei entschieden worden, den Flugstopp zu beenden, sagte eine Sprecherin von United Airlines. Auch die europäischen Fluglinien Iberia, Alitalia und SAS steuerten wieder den Flughafen von Tel Aviv an.
Lufthansa erklärte unterdessen, die „immensen Bemühungen des Staates Israel“ anzuerkennen, den Flughafen Ben Gurion bestmöglich mit dem Raketenabwehrsystem „Eiserne Kuppel“ zu schützen. „Sobald der Schutz nachweislich gewährleistet ist, werden wir den Flugbetrieb wieder aufnehmen“, hieß es. Der Flugstopp gilt „für alle Flüge von Lufthansa, Germanwings, Austrian Airlines, Swiss und Brussels Airlines am Freitag, 25. Juli 2014“.
Betroffen sind laut Unternehmen insgesamt 16 Flüge aus Frankfurt am Main, München, Köln, Zürich, Wien und Brüssel nach Tel Aviv. Passagiere, die auf einen der annullierten Flüge gebucht waren, können kostenlos umbuchen oder sich den Ticketpreis erstatten lassen.
Die US-Luftfahrtbehörde FAA hatte am Dienstag ein Flugverbot für Maschinen nach Tel Aviv verhängt, die EASA am Mittwoch. Grund war eine Rakete aus dem Gazastreifen, die nahe dem Flughafen eingeschlagen war. Die israelische Regierung reagierte verärgert auf die Maßnahmen und drang auf die sofortige Aufhebung des Verbots. Die radikalislamische Palästinenserbewegung Hamas hatte das Flugverbot als „großen Sieg“ bezeichnet.
(NEU: Andere Fluglinien steuern Israel wieder an)