Bergung

Costa Concordia nähert sich dem Ziel, Wetter trübt sich

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Die Reise des Kreuzfahrtschiffes, das von mehreren Schiffen durch das Mittelmeer gezogen wird, verläuft planmäßig. Sonntagfrüh soll das Wrack in Genua ankommen.

Rom – Nach zwei Fahrttagen nähert sich das Wrack der Costa Concordia ihrem Reiseziel, der italienischen Hafenstadt Genua, in der sie verschrottet werden soll. Nachdem das Schiff entlang der französischen Insel Korsika fuhr, setzte das von Schleppern gezogene Kreuzfahrtschiff am Freitagnachmittag seine Reise auf offenem Meer fort.

Das Kreuzfahrtschiff ist nach Angaben der Reederei Costa Crociere mit einer Geschwindigkeit von zwei Knoten (3,7 km/h) unterwegs. Teilweise fuhr das Schiff sogar schneller als vorgesehen. Das Team an Bord des Schiffes zeigte sich über den bisherigen Verlauf der Reise zufrieden. Erwartet wurde jedoch für Freitagabend und Samstag eine Verschlechterung der Wetterlage, was zu Gewittern führen könnte. Mit einer Stabilisierung des Wetters sei erst am Samstagnachmittag zu rechnen, hieß es.

Meeresbiologen überprüfen, dass aus dem Kreuzfahrtschiff keine umweltschädliche Stoffe austreten. Bisher gebe es keine umweltbelastenden Spuren. „Alles ist bis jetzt gut verlaufen. Wir hatten der französischen Umweltministerin Segolene Royal gesagt, dass sie unbesorgt sein kann“, so der italienische Umweltminister Gianluca Galletti. Die Politikerin hatte bemängelt, dass die Behörden ihres Landes nicht früher von Italien über die Route der Costa Concordia informiert worden seien.

Abwrackung kostet 100 Millionen Euro

Die Ankunft in Genua ist für die Nacht auf Sonntag vorgesehen. Das Schiff wird jedoch erst bei Tagesanbruch in den Hafen einlaufen können. Am Sonntag soll die Costa Concordia offiziell dem Konsortium der Ölfirma Saipem und den genuesischen Unternehmen Mariotti und San Giorgio übergeben werden, die mit der Abwrackung des Schiffes beauftragt wurden. Dies soll rund 100 Millionen Euro kosten.

Am Freitag hat eine zehnköpfige Tauchermannschaft vor der Insel Giglio mit der Suche nach dem letzten Vermissten des Schiffsunglücks begonnen. Es handelt sich dabei um ein indisches Crew-Mitglied, das 32. Todesopfer des Unglücks. Bis zu einer Tiefe von 30 Metern wollen die Taucher nach der Leiche suchen. Die Hoffnungen, den Toten zweieinhalb Jahre nach der Havarie zu finden, sind jedoch gering. (APA)