Gesellschaft

Kommunikationsloch im Rathaus und Spital

Stadt Kufstein nach Leitungsabriss ohne Festnetz. Krankenhaus rettete sich mit Handys, Stadtpolizei wurde zur Rathaus-Vermittlung.

Von Wolfgang Otter

Kufstein –Es dürfte einer der größten Leitungsausfälle der A1-Telekom der vergangenen Jahre in Tirol gewesen sein. Wie gestern berichtet, wurden mit einem Baufahrzeug in Kufstein bereits am Dienstagabend drei Hauptkabelstränge gekappt. Die Folge: „ein Ausfall des Festnetzes im Kufsteiner Stadtzentrum“, wie Pressesprecherin Livia Dandrea-Böhm auf Anfrage der TT erklärte. Die genaue Anzahl der Kunden, die vom tagelangen Ausfall betroffen waren, konnte sie jedoch nicht benennen. Derartige Ausfälle seien keine Seltenheit. Immer wieder passiere es, dass bei Bauarbeiten ein Kabel beschädigt wird. Aber zumindest war das Handynetz störungsfrei benutzbar und erwies sich in vielen Fällen als Retter in der Not.

So auch im Bezirkskrankenhaus Kufstein. Hier gab es eine ganze Nacht lang Ausfälle des Festnetzes. „Wir haben überhaupt keine Informationen seitens der Telekom erhalten“, ärgert sich Hannes Juffinger, stv. Verwaltungsdirektor. Das große Problem: Auch eine Richtfunkanlage, mit der ein allfälliger Leitungsschaden überbrückt werden soll, war betroffen. Letztlich hat man sich mit einer Umleitung auf ein Handy beholfen, „das lag beim Portier, der dann gebetsmühlenartig wiederholt hat, dass er nicht verbinden kann“. Mit privaten Handys wurde das Kommunikationsloch überbrückt. „Aber auch das Übermitteln von Befunden per Fax war nicht möglich, genauso wenig die Terminvereinbarung. Hier müssen wir viel aufarbeiten“, sagt Juffinger. Eines sei klar: „Es wird eine Manöverkritik geben. Das darf nicht mehr passieren“, meint er auch in Richtung Telekom. Mittlerweile ist das Spital wieder uneingeschränkt erreichbar.

Nichts geht mehr, hieß es auch über zwei Tage im Rathaus. Die Hauptnummer war von außen nicht mehr erreichbar. Die Stadtpolizei wurde schließlich zum telefonischen Helfer in der Not. Die zweite Nummer des städtischen Wachkörpers (05372/63222) war vom Leitungsabriss nicht betroffen. Über diese Nummer wurden die Anrufe abgewickelt und falls notwendig die Handynummern der Sachbearbeiter weitergegeben, wie Stadtpolizeichef Hartwig Bamberger erklärt.

Verschont vom Ausfall blieb auch das Rote Kreuz. „Wir hängen auf dem Glasfaserkabelnetz der Kufsteiner Stadtwerke“, erklärt Rotkreuz-Geschäftsführer Harald Bachmaier. Und da gab es keine Probleme, wie seitens der Stadtwerke betont wird.

Auch die Bundespolizei in Kufstein blieb verschont, wie zu erfahren ist.

Seit zwei Tagen werden nun Tranche für Tranche die Verbindungen wieder hergestellt. Heute müssten die letzten Haushalte wieder einen funktionierenden Festnetzanschluss haben. Bei der Telekom bedauert man die Umstände.

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