Österreich

Zentralmatura: Keine Protestwelle, kein einziger Einspruch in Tirol

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Trotz einer angekündigen Protestwelle gegen die Zentralmatura wurde nur vereinzelt gegen negative Beurteilungen Einspruch eingelegt.

Wien – Gegen die Benotung bei der heurigen Generalprobe für die ab 2014/15 an den AHS verpflichtende Zentralmatura hat es trotz angekündigter Protestwelle nur vereinzelt Einsprüche gegeben. Das zeigt ein Rundruf bei den Landesschulräten. Gemäß dem Trend in den meisten anderen Bundesländern ist auch in Tirol der Proteststurm gegen die Benotung bei der heurigen Generalprobe für die Zentralmatura ausgeblieben. Es habe „keine einzige Berufung“ gegen eine Reifeprüfungsentscheidung gegeben, hieß es aus dem Landesschulrat für Tirol.

Beim diesjährigen Probedurchlauf, bei dem die meisten Schüler nur in einem Fach die vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) zentral vorgegebenen Aufgaben lösten, gab es in mehreren Gegenständen Probleme: Kritik von Schüler- und Lehrervertretern kam vor allem am Beurteilungsschlüssel in den lebenden Fremdsprachen: Statt 60 Prozent wie bei den bisherigen Probeläufen mussten im Fach Englisch für eine positive Note 63 Prozent der Punkte erreicht werden, in Französisch mehr als 62 Prozent. Das Bifie begründete dies mit heuer leichteren Aufgaben. Im Fach Mathematik musste die Matura an fünf Wiener AHS wegen fehlender Angaben unterbrochen werden, die IG Autoren kritisierte die Auswahl des Textes eines angeblich der NS-Ideologie nahestehenden Autors im Fach Deutsch.

Schülerorganisationen hatten die Unterstützung von Einsprüchen gegen negative Noten angekündigt. Das dürfte aber nur in Ausnahmefällen nötig sein: In Kärnten, Oberösterreich, Niederösterreich, Vorarlberg und der Steiermark gab es keinen einzigen Einspruch gegen die Zentralmatura-Benotung. In Wien wurden zwei verzeichnet, wovon einer mittlerweile wieder zurückgezogen wurde.

Keine genauen Zahlen gibt es aus dem Burgenland und Salzburg. „Wenn es eine Berufung gegeben habt, dann im üblichen Bereich“, so der burgenländische Landesschulratspräsident Gerhard Resch. Sicher keine Einsprüche habe man im „heiklen Bereich“ der angehobenen Punkteerfordernisse verzeichnet. „Einsprüche gibt es immer, aber es sind wenige“, betonte der Salzburger Landesschulratsdirektor Andreas Mazzucco. Vor der Zentralmatura seien es immer um die 50 über das ganze Jahr verteilt gewesen - inklusive Berufsreifeprüfungen.“ Mazzucco vermutet, dass durch die Zentralmatura die Zahl der Einsprüche eher sinken werde: „Weil dann Verdachtsfälle wie ‚Der Lehrer mag mich nicht‘ wegfallen.“

Einsprüche können nur gegen negative Noten erhoben werden. Insgesamt setzte es bei der Zentralmatura österreichweit knapp 2.100 Fünfer. (APA)