Karstadt verschiebt Aufsichtsratssitzung über Sanierungspläne
Düsseldorf (APA/Reuters) - Die Mitarbeiter des angeschlagenen deutschen Warenhauskonzerns Karstadt müssen sich weiter in Geduld üben. Die ur...
Düsseldorf (APA/Reuters) - Die Mitarbeiter des angeschlagenen deutschen Warenhauskonzerns Karstadt müssen sich weiter in Geduld üben. Die ursprünglich für den 31. Juli geplante Sitzung des Kontrollgremiums ist auf den 21. August verschoben. Dies teilten Finanzchef Miguel Müllenbach und Arbeitsdirektor Kai-Uwe Weitz der Belegschaft in einem Brief mit.
Bei diesem Treffen wollen Geschäftsführung und Aufsichtsrat über die künftige Strategie und die Sanierung des Kaufhof-Konkurrenten beraten. Zuvor hatten mehrere Zeitungen über den Brief berichtet.
„Uns ist es sehr wichtig, für eine fundierte und verlässliche Konzepterstellung und Planung ausreichend Zeit zu finden“, erklärten Müllenbach und Weitz, die Karstadt übergangsweise leiten. „Weil wir uns unserer Verantwortung Ihnen gegenüber sehr bewusst sind, müssen wir uns die Zeit nehmen, die wir für eine solide Strategie und belastbare Aussagen brauchen.“ Sie gingen davon aus, dass Karstadt mit den erforderlichen Schritten eine Zukunftschance habe. „Deshalb wollen wir im Interesse von Karstadt, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und unserer Kunden und Lieferanten alles dafür tun, diese so gut wie möglich zu nutzen.“
Gesamtbetriebsratschef Hellmut Patzelt, der auch stellvertretender Aufsichtsratschef ist, begrüßte die Verschiebung der Sitzung. Es müssten detaillierte Zahlen, Informationen und Pläne auf den Tisch, um über die Zukunft von Karstadt und seiner Mitarbeiter überhaupt vernünftig beraten zu können. „Ich brauche Planungssicherheit.“ Er wolle Klarheit darüber, was hinter den Sanierungsplänen stecke. „Es geht um Arbeitsplätze. Das ist ein ernstes Thema. Da ist es mir lieber, ich habe eine fundierte Grundlage“, sagte Patzelt, der mit der Geschäftsführung eine Standort- und Beschäftigungssicherung verhandeln will.
Seit dem abrupten Abgang von Karstadt-Chefin Eva-Lotta Sjöstedt geht die Angst um bei den Beschäftigten. Äußerungen von Aufsichtsratschef Stephan Fanderl über „schmerzhafte Einschnitte“, um dem gesunden Kern eine Zukunft zu geben, und die mögliche Schließung jeder vierten Filiale befeuerten diese zusätzlich. Ein Sanierungskonzept oder gar eine Schließungsliste liegen den Arbeitnehmervertretern nach eigenen Aussagen bisher nicht vor. Auch seitens der Eigentümer gäbe es keine Informationen zur Zukunft des Warenhauskonzerns.
~ WEB http://www.karstadt.de ~ APA154 2014-07-25/10:38