Tschechische Exporte in die Ukraine um ein Drittel eingebrochen
Prag (APA) - Wegen des Bürgerkriegs in der Ukraine sind die tschechischen Exporte in das osteuropäische Land drastisch eingebrochen. Im Zeit...
Prag (APA) - Wegen des Bürgerkriegs in der Ukraine sind die tschechischen Exporte in das osteuropäische Land drastisch eingebrochen. Im Zeitraum Jänner bis Mai 2014 betrug der Rückgang gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres fast 30 Prozent (134,5 Mio. Euro), allein im April waren es um 51 Prozent weniger.
„In der nächsten Zukunft kann man keine Wende zum Besseren erwarten“, sagte der Vizechef des Verbandes der tschechischen Exporteure, Otto Danek. „Ich würde sogar sagen, dass es für einige Monate noch zu einer weiteren Verschlechterung kommen könnte.“ Die Ausfuhren seien zurückgegangen, weil die tschechische Exportgarantie- und Versicherungsgesellschaft (EGAP) seit Februar keine neuen Ukraine-Projekte mehr versichere, heißt es.
Allerdings gehen nur 0,6 Prozent der tschechischen Ausfuhren in die Ukraine, daher dürfte sich der Rückgang kaum auf die Gesamtausfuhren auswirken. Für einzelne Exporteure könnten die Ausfälle dennoch zu einem großen Problem werden, sagte Danek.
In der Exportstrategie Tschechiens für die Jahre 2012 bis 2020 war die Ukraine in der Gruppe von zwölf Ländern, denen höhere Priorität eingeräumt wurde. Laut Dana Kuchtova vom tschechischen Industrieverband gab es in den letzten Jahren ein wachsendes Interesse der Exporteure und Investoren am ukrainischen Markt. „Die Strategie wird jetzt aktualisiert. Leider wird die Ukraine angesichts der dortigen Situation aus der Zwölfer-Gruppe höchstwahrscheinlich herausgenommen“, so Kuchtova.