DGB-Chef Hoffmann: „Keine Belehrungen in der Tarifpolitik“
Berlin (APA/dpa) - Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Reiner Hoffmann, bricht angesichts der ungewöhnlichen Forderung a...
Berlin (APA/dpa) - Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Reiner Hoffmann, bricht angesichts der ungewöhnlichen Forderung aus der Deutschen Bundesbank nach höheren Lohnabschlüssen nicht in Jubel aus. „Die Sozialpartner brauchen keine Belehrung in der Tarifpolitik“, sagte Hoffmann dem „Handelsblatt“ (Freitag). „Es gilt nach wie vor die Tarifautonomie.“
Bundesbank-Chefvolkswirt Jens Ulbrich hatte angesichts der derzeit extrem niedrigen Inflation für höhere Abschlüsse geworben. Über Jahre hinweg hätten die Tarifparteien „sehr verantwortungsbewusst Lohnzurückhaltung“ geübt - nun gebe es neuen Spielraum.
Hoffmann hält diese Äußerungen zwar für bemerkenswert. „Bisher war die Bundesbank auf einem Auge makroökonomisch blind. Lohnabschlüsse fielen für sie immer zu hoch aus, aber nie zu niedrig.“ Über die Tarifpolitik entschieden aber immer noch die Mitglieder in den Betrieben - je nach Lage einzelner Unternehmen und Branchen. Die Lohnpolitik tauge nicht als Instrument im Kampf gegen die Euro-Krise.
Der Europäischen Zentralbank (EZB) macht die niedrigere Teuerungsrate in der Eurozone Sorgen, weil dadurch die Gefahr von fallenden Preisen mit negativen Auswirkungen auf die Konjunktur wächst. Vor hohen Lohnabschlüssen hatten die Währungshüter in der Vergangenheit noch gewarnt, weil dadurch die Inflation angeheizt werde.
~ WEB http://www.bundesbank.de ~ APA180 2014-07-25/11:02