Raiders gehen ein letztes Mal auf Wikinger-Jagd
Zwischen einer guten und einer sehr guten Raiders-Saison steht heute bei der 30. Austrian Bowl (19 Uhr) ausgerechnet der Erzrivale aus Wien.
Von Daniel Suckert
Innsbruck –Wenn die Vikings auf die Raiders treffen, dann ist das ein Stück rotweißrote Football-Geschichte. Kein Duell elektrisierte in den letzten Jahrzehnten mehr als das zwischen den Wienern und den Tirolern. Dass beide Teams im heutigen Finale (19 Uhr, St. Pölten) ihre durchwachsene Saison mit dem österreichischen Meistertitel retten wollen, verleiht dem Endspiel zusätzliche Brisanz. Die Innsbrucker hoffen dabei das zu wiederholen, was ihnen am 3. Mai diesen Jahres geglückt ist.
„Wenn ich nach dem gefühlten zehnten Duell mit den Vikings noch nicht weiß, was mich erwartet, dann habe ich was falsch gemacht“, meinte Andreas Hofbauer mit einem Augenzwinkern vor der Abreise. Ein Extra-Videostudium des Gegners brauchte der 21-Jährige nicht. Der wertvollste Angriffsspieler, der im Rahmen des Austrian Bowl ausgezeichnet wird, weiß genau, was auf ihn vier Viertel lang zukommen wird.
Nicht anders geht es Raiders-Headcoach Shuan Fatah. Der Trainerfuchs hatte im Mai diesen Jahres ein kleines sportliches Wunder vollbracht. Beim Heimauftritt am Tivoli wurde den Wikingern die erste Niederlage seit der Eurobowl 2012 (!) zugefügt. Genau da wollen die Raiders ansetzen: „Wenn wir die Wiener ein zweites Mal in diesem Jahr besiegen wollen, müssen wir fehlerfrei spielen. Die Vikings haben ein sehr homogenes Team und ihre Defensive ist die vielleicht beste in Europa“, weiß der Berliner um die Stärken des Gegners.
Demgegenüber kann Coach Fatah auf seine Offensive bauen, die in der aktuellen Saison die effektivste der gesamten Liga war: Im Schnitt kamen die Raiders auf 36 Punkte – die Wikinger hingegen können mit der besten Defensiv-Arbeit 2014 beeindrucken. Im Gegensatz zur rotweißroten Konkurrenz ließ der regierende österreichische Meister nur 14 Punkte pro Spiel zu. Der Rest der Liga lag bei 30 zugelassenen Punkten.
Raiders-Quarterback John van den Raadt und Co. wollen in St. Pölten noch einmal alles mobilisieren, um den Bann der letzten drei Endspiel-Niederlagen zu brechen und endlich den vierten Austrian-Bowl-Erfolg nach Tirol zu bringen. Eine Herausforderung – Fatah: „Angst haben wir vor niemandem. Die Schwere der Aufgabe ist uns bewusst, jedoch lieben wir große Herausforderungen.“
