Gesellschaft

Tempokontrollen allein sind zu wenig: Ruf nach Maut

In Tarrenz sind keine baulichen Maßnahmen gegen den Verkehr möglich. Dafür belasten kaputt gefahrene Kanaldeckel das Budget.

Von Alexander Paschinger

Tarrenz –Während für Obsteig derzeit Pläne für einen Rückbau der „Dorfautobahn“ – sprich Bundesstraße – ausgearbeitet werden, muss sich Tarrenz mit Geschwindigkeitskontrollen begnügen. „Es gab inzwischen ein Gespräch mit einem Vertreter der zuständigen Landesabteilung“, so der Tarrenzer Bürgermeister Rudolf Köll. Doch mit der Zusicherung von Kontrollen ist der Dorfchef nicht zufrieden: „Das ist gut gemeint, aber es bringt nichts.“ Vielmehr schielt er in Richtung einer Vignettenpflicht für den Fernpass. „Das hat ja auch der Landeshauptmann schon angedacht – dass damit die Mautflüchtlinge von der Strecke wegbleiben.“

In diesem Zusammenhang wartet auch der Imster Bürgermeister und VP-Abgeordnete Stefan Weirather auf die Ergebnisse aus dem Büro von LHStv. Ingrid Felipe. Diese hatte ja im Rahmen des TT-Forums in Obsteig ein Maßnahmenpaket angedacht: „Ich bin gespannt, was inzwischen erarbeitet wurde.“

Unterdessen hat sich auch der Regionalsprecher von Gurgiser & Team, Thomas Schnitzer, zu Wort gemeldet. Er fordert in einer Aussendung „Maut für Fernpass und Reschen – jetzt“. Diese sollte ab 1. Jänner 2016 (wie die deutschen Mautpläne) eingeführt und die Maut den einheimischen Lenkern rückerstattet werden. Weiters wird die Aufstockung der Polizeidienststellen und eine 24-stündige Schwerverkehrskontrolle angeregt. In den Vordergrund stellt Gurgiser & Team dabei den „Gesundheitsschutz“.

Der Tarrenzer Bürgermeister kann den Mautideen jedenfalls viel abgewinnen. „Wir fühlen uns derzeit schon ziemlich allein gelassen – auch finanziell.“ Denn die Urlaubsdestinationen hätten sehr wohl den Gewinn durch die Gäste, „wir haben nur den Verkehr“.

Und teilweise auch den Schaden. Denn erst in den vergangenen Wochen mussten wieder zahlreiche Kanaldeckel in Tarrenz ausgetauscht werden. „Durch die Belastung der 40-Tonner brechen die Betonringe“, erläutert Köll. Die Folge sind nicht nur abgesunkene Gullys, sondern auch noch klappernde Kanaldeckel. „Alle zwei bis vier Jahre müssen wir zwischen 40 und 70 Kanaldeckel und etwa 30 Wasserschieber tauschen“, schildert der Bürgermeister. Das ergebe dann regelmäßig Reparaturarbeiten in einer Höhe von etwa 30.000 Euro.

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