Bewohner müssen „übersiedeln“
Von Simone Tschol...
Von Simone Tschol
Reutte –Wer bislang glaubte, in den Gätteräckern – also jenem Areal welches direkt zwischen Kög, Tränkesiedlung und der Landesstraße liegt, zu wohnen, der irrte. Das kam bei der Sitzung des Reuttener Gemeinderates Donnerstagabend ans Tageslicht.
Auslöser für die Diskussion war ein Ansuchen des Museumsvereins, die erst wenige Jahre alte Gätteräckerstraße in Lina-Thyll-Straße umzubenennen. Das Ansuchen wurde im Gemeindevorstand diskutiert und eine diesbezügliche Empfehlung an den Gemeinderat abgegeben. „Die Gätteräcker sind ursprünglich links und rechts der Ehrenbergstraße angesiedelt. Zu diesem Schluss kamen Historiker im Zuge der Recherche alter Flurnamen“, erklärte Gemeindevorstand Ernst Hornstein den versammelten Mandataren. Seiner Ansicht nach sei es dehalb auch nicht richtig, die Straße weiter so zu benennen. „Lina Thyll war eine große Förderin der unmittelbar angrenzenden Tränkesiedlung und der Tränkekirche. Sie hat für Reutte viel geleistet und deshalb hätte sie es auch verdient, einen Straßennamen zu erhalten“, untermauerte Hornstein den Antrag.
Gemeindevorstand Franz Schneider konnte einer Änderung der Straßenbezeichnung nichts abgewinnen: „Seit vielen Generationen wird dieser Bereich Gätteräcker genannt.“ Dem stimmte auch Barbara Brejla zu. „Wurde das eigentlich mit den Anrainern diskutiert?“, fragte Schneider. Hornstein winkte ab: „Nein. Aber wenn ich eine neue Straße benenne, dann frage ich ja auch nicht die Grundstücksbesitzer, was sie davon halten.“ Dennoch wäre es laut Schneider wünschenswert, auch wenn es nur wenige betrifft, die Bürger mitreden zu lassen. GR Günter Bußjäger brachte den Vorschlag ein, im Rahmen der Bebauung des RTW-Areals einen Platz oder eine Straße nach Lina Thyll zu benennen und gab zu bedenken, dass mit der Änderung des Straßennamens für die Hausbesitzer auch Kosten anfallen, die sie nicht selbst verursacht haben.
„Die Gemeinde wird selbstverständlich für Dinge wie eine neue Hausnummer und das Ummelden aufkommen“, beschwichtigte Bürgermeister Alois Oberer.
Schließlich wurde die Änderung der Straßenbezeichnung mit 12 Ja- und 5 Gegenstimmen beschlossen.