Bahn-KV - Zahlenspiele um Abschluss

Wien (APA) - Nachdem die Verhandler des Bahn-Kollektivvertrags in der Nacht auf gestern zu einer Einigung gefunden haben, geht es nun um die...

Wien (APA) - Nachdem die Verhandler des Bahn-Kollektivvertrags in der Nacht auf gestern zu einer Einigung gefunden haben, geht es nun um die Wiedergabe des Ergebnisses. Wobei derselbe Abschluss von Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Vertretern unterschiedlich dargestellt wird.

Der Chefverhandler des Schienenverkehr-Fachverbands, Thomas Scheiber, pocht darauf, dass eine Erhöhung von „2,4 Prozent, mindestens aber 55 Euro“ vereinbart wurde. Bahn-Spitzengewerkschafter Roman Hebenstreit verweist darauf, dass das im Schnitt eine Erhöhung um 2,6 Prozent ergebe.

Scheiber betont gegenüber der APA, dass eine Erhöhung um „2,4 Prozent, mindestens jedoch um 55 Euro brutto“ für alle Gehaltstabellen vereinbart wurde. Der Mindestbetrag bringe eine gewollte stärkere Anhebung der Bezüge in den unteren Gehaltsbereichen, die Vereinbarung wirke sich also auf verschiedene Gehälter unterschiedlich aus. Die Darstellung der Gewerkschaft könne er aber nicht nachvollziehen, diese sei „unseriös“.

Hebenstreit unterstreicht auf APA-Anfrage, dass die Gewerkschaft vida die Wirkung der Vereinbarung für alle Gehaltsstufen ausgerechnet habe. Daraus ergebe sich dann eine Bandbreite der Erhöhungen von 2,4 bis 3,8 Prozent. Durch den Mindestbetrag von 55 Euro und die 2,4-prozentige Erhöhung ergebe sich im Schnitt eine Lohnerhöhung um 2,6 Prozent (brutto).

Auch bei der Einschätzung des Ergebnisses zeigen sich Differenzen: Scheiber meint, er sei unzufrieden und Hebenstreit wohl auch, dadurch sei es ein guter Kompromiss. Hebenstreit hingegen betont, beide Seiten seien an ihre Grenzen gegangen. Unzufrieden sei er aber nicht, denn „ich bin ein Optimist“.

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