Iran: Nach Gaza-Krise kein Nahost-Frieden mehr

Teheran/Manama (APA/dpa) - Nach der Krise in Gaza wird es nach Auffassung des stellvertretenden Kommandanten der iranischen Revolutionsgarde...

Teheran/Manama (APA/dpa) - Nach der Krise in Gaza wird es nach Auffassung des stellvertretenden Kommandanten der iranischen Revolutionsgarden keinen Frieden mehr im Nahen Osten geben. „In Palästina wird es keine Ruhe mehr geben“, sagte Hossein Salami am Freitag am Rande einer anti-israelischen Demonstration in Teheran.

Letztendlich werde die islamische Welt den Nahen Osten „zum Friedhof der Amerikaner und Zionisten (Israel) umwandeln“, so der General.

Nach Angaben des staatlichen iranischen Fernsehens nahmen wegen der Gaza-Krise landesweit Millionen an den staatlich-organisierten Demonstrationen anlässlich des „Al-Quds-Tages“ (Jerusalem-Tag) teil. Der Iran erkennt Israel nicht an und bezeichnet die israelische Regierung als Wurzel aller Probleme in Nahost.

Auch im Golfstaat Bahrain protestierten am Freitag Demonstranten an mehreren Orten gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen. Nach Angaben von Aktivisten gab es bereits nach dem Morgengebet am Freitag zum Al-Quds-Tag insgesamt elf Protestkundgebungen gegen das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen. Einige Demonstranten verbrannten demnach israelische Fahnen und riefen „Tod Israel“ und „Tod den USA“. Bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften sei mindestens ein Mensch festgenommen worden.

In Bahrain organisierten Regierungsgegner die traditionellen Aufmärsche zum Al-Quds-Tag. Die Schiiten, die die Bevölkerungsmehrheit stellen, fordern mehr Mitsprache und eine angemessene Teilung der Macht. Das Golfkönigreich wird von einem sunnitischen Herrscherhaus regiert. Die Führungseliten bestehen fast nur aus Sunniten.

Der vom schiitisch dominierten Iran ins Leben gerufene alljährlicher Solidaritätstag mit den Palästinensern ist stets am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan. 1979 hatte der iranische Revolutionsführer Ayatollah Ruhollah Khomeini dazu aufgerufen, Jerusalem von zionistischen Besatzern zu befreien. Al-Quds ist der arabische Name für Jerusalem. In den meisten arabischen Ländern werden im Laufe des Tages Proteste erwartet.