Bundestheater - Freie Theater fordern „tiefgreifenden Strukturwandel“
Wien (APA) - Ein „grundlegendes Umdenken“ im gesamten darstellenden Kunstbereich fordert die Interessengemeinschaft der Freien Theaterarbeit...
Wien (APA) - Ein „grundlegendes Umdenken“ im gesamten darstellenden Kunstbereich fordert die Interessengemeinschaft der Freien Theaterarbeit in Folge des vernichtenden Rechnungshofsberichts zu den Bundestheatern. Der Freie Sektor erreiche knapp 50 Prozent des Theaterpublikums, die geförderten Künstler und Gruppen erhielten aber nicht einmal zehn Prozent der Gesamtmittel, hieß es am Freitag.
Allein der jährliche Mehrbedarf des Burgtheaters für Indexanpassungen und Einhaltung der Kollektivverträge übersteige mit ca. drei Millionen Euro den jährlichen Gesamtförderumfang des Bundes für 80 bis 100 Projekte und Institutionen, zieht die Interessenvertretung einen Vergleich. Und während der Rechnungshof die fürstlichen Gehälter bei der Bundestheater-Holding kritisiert, werde die Lage der Künstler und Gruppen immer prekärer.
„Die Schere zwischen freier Szene und Großinstitutionen klafft immer weiter auf, ohne dass eine Strukturreform des Sektors in Sicht ist“, kritisiert die IG. In ganz Europa seien aktuell Ein- und Umbrüche im darstellenden Bereich zu beobachten, der einen „tiefgreifenden Strukturwandel“ unausweichlich mache. „Es ist also höchste Zeit, auch in Österreich kulturpolitisch nicht nur die Bundestheater, sondern den gesamten darstellenden Bereich auf neue Füße zu stellen.“