Geldvermögen der Deutschen wächst trotz Mini-Zinsen
Frankfurt (APA/dpa) - Die deutschen Bürger werden trotz Mini-Zinsen immer reicher. Im ersten Quartal 2014 wuchs das Vermögen der privaten Ha...
Frankfurt (APA/dpa) - Die deutschen Bürger werden trotz Mini-Zinsen immer reicher. Im ersten Quartal 2014 wuchs das Vermögen der privaten Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen oder Ansprüchen gegenüber Versicherungen zum Vorquartal um 54 Mrd. Euro auf den neuen Rekord von 5,207 Billionen Euro, wie die Deutsche Bundesbank am Freitag mitteilte.
Dabei setzte sich der Trend hin zu risikoärmeren Anlagen fort, obwohl sie kaum noch Zinsen bringen. Mit knapp 5 Mrd. Euro stammte nur ein geringer Teil des Anstiegs des Geldvermögens aus Kursgewinnen insbesondere aus Aktien und Investmentzertifikaten.
Rund 49 Mrd. Euro der Geldvermögensbildung entfielen auf Transaktionen, dazu zählen beispielsweise der An- und Verkauf von Wertpapieren oder die Anlage in Sparprodukten. Immobilien oder Kunstwerke sind in der Statistik nicht enthalten.
Die Deutschen steckten ihre Geld vor allem in sichere Bankeinlagen, die allerdings kaum Zinsen bringen. Rund 10 Mrd. Euro flossen in diese Anlageform. Vor allem täglich abrufbares Geld auf dem Girokonto und Sichteinlagen wie Tagesgeld waren gefragt. Aus Termin- und Spareinlagen einschließlich Sparbriefen zogen die Privathaushalte dagegen Geld ab. Der bereits in der Vergangenheit zu beobachtende Trend risikoarmen Anlageformen, bei denen das Geld zudem schnell verfügbar ist, habe sich auch Anfang 2014 fortgesetzt, erklärte die Bundesbank.
Die Ansprüche gegenüber Versicherungen stiegen im ersten Quartal um gut 25 Mrd. Euro. Weiterhin gering ist die Neigung der Deutschen, Geld an der Börse zu investieren, auch wenn das Interesse zu Jahresanfang etwas stieg. Unter dem Strich wurden Aktien im Wert von knapp 3 Mrd. Euro gekauft. Es war der höchste Wert seit Ende 2011. In Investmentzertifikate steckten die Privathaushalte ebenfalls knapp 3 Mrd. Euro.
„Die eher schwache Geldvermögensbildung über diese Anlageformen dürfte ... auch von der anhaltenden Risikoaversion der privaten Haushalte geprägt sein“, erklärte die Bundesbank. Festverzinsliche Wertpapiere einschließlich Geldmarktpapiere wurden im Volumen von knapp 3 Mrd. Euro abgestoßen.
Angesichts der Niedrigzinsen hielten sich die Verbraucher mit der Kreditaufnahme weniger stark zurück als sonst zu Jahresbeginn üblich. Die Privathaushalte nahmen Kredite im Umfang von knapp einer Milliarde Euro auf. Es handelte sich den Angaben zufolge vor allem um Wohnungsbau- und Konsumentenkredite.
~ WEB http://www.bundesbank.de ~ APA321 2014-07-25/13:24