Flugzeugabsturz in Mali - Der vierte Crash einer MD-83

Paris/Bamako/Algier (APA/AFP) - Beim Absturz einer McDonnell Douglas 83 - kurz MD-83 - im Auftrag der algerischen Fluggesellschaft Air Alger...

Paris/Bamako/Algier (APA/AFP) - Beim Absturz einer McDonnell Douglas 83 - kurz MD-83 - im Auftrag der algerischen Fluggesellschaft Air Algerie in Mali sind 116 Menschen ums Leben gekommen. Die MD-80er-Maschinen des 1997 von Boeing aufgekauften US-Flugzeugbauers gehören zu den meistverkauften Flugzeugen der Welt.

Die erste MD-80, eine Weiterentwicklung der DC-9, wurde 1980 in Dienst genommen. An Bord der zweimotorigen Maschine haben bis zu 172 Passagiere Platz. Die 1985 in Dienst gestellte MD-83 hat mit 4630 Kilometern eine größere Reichweite als die anderen Maschinen der Reihe.

Boeing baute die Flugzeuge nach der Übernahme von McDonnell Douglas 1997 zunächst weiter, die letzte Maschine der Serie lief Ende 1999 vom Band. Die Pratt-and-Withney-Motoren verbrauchten zuviel Treibstoff, um gegenüber der Boeing 737 oder dem Airbus A320 konkurrenzfähig zu sein. Über 20 Jahre wurden 1191 Flugzeuge aus der MD-80er Reihe gebaut, sie sind heute noch weltweit im Einsatz.

Vor dem Absturz der Swiftair-Maschine gab es bereits drei große Katastrophen mit MD-83-Flugzeugen: Im Jänner 2000 stürzte eine MD-83 der Fluggesellschaft Alaska Airlines vermutlich wegen eines Wartungsfehlers in den Pazifik, 83 Menschen starben. Eine vom Kurs abgekommene MD-83 der türkischen Fluggesellschaft Atlasjet stürzte im November 2007 in der Türkei ab, 57 Menschen kamen ums Leben. Im Juni 2012 stürzte eine MD-83 der Fluggesellschaft Dana Air wegen eines Motorschadens in einem Viertel der nigerianischen Großstadt Lagos ab. 159 Menschen starben.