Air France-KLM will Billigfliegern mit Zukauf Paroli bieten
Paris (APA/Reuters/AFP) - Nach der AUA-Mutter Lufthansa sagt auch Air France-KLM der schnell wachsenden Billigkonkurrenz den Kampf an. In Eu...
Paris (APA/Reuters/AFP) - Nach der AUA-Mutter Lufthansa sagt auch Air France-KLM der schnell wachsenden Billigkonkurrenz den Kampf an. In Europa wolle der französisch-niederländische Konzern nicht zuletzt durch Zukäufe Marktanteile zurückzuerobern, kündigte Unternehmenschef Alexandrede Juniac am Freitag an.
Er stellte für September einen Plan für die kommenden fünf Jahre in Aussicht, mit dem Air France im Kurzstreckenbereich wachsen und seine Position im Langstreckengeschäft sichern soll. Unlängst hatte bereits Lufthansa angekündigt, neue Tochtergesellschaften gegen Rivalen wie Easyjet oder Ryanair ins Rennen zu schicken. Für das abgelaufene Quartal präsentierte Air France am Freitag einen deutlichen Gewinnzuwachs.
„Wir wollen zur Gruppe führender Billiganbieter in Europa gehören“, betonte Juniac vor Journalisten. Schließlich komme es im Luftfahrtgeschäft auf die Größe eines Unternehmens an. Mit ihrer Offensive folgt Europas zweitgrößte Traditions-Airline nach Lufthansa den Deutschen auf dem Fuß: Der neue Lufthansa-Chef Carsten Spohr will ab Frühjahr unter der Marke Eurowings günstigere Flüge innerhalb Europas anbieten.
Schon dieser Vorstoß wurde in der Branche genau beobachtet, da Billigflieger in Europa inzwischen auf einen Marktanteil von knapp 50 Prozent kommen. Unter Experten strittig ist allerdings, ob große Fluglinien mit ihren teuren Konzernstrukturen überhaupt schlagkräftige Rivalen aufbauen können. British Airways hat mit Vueling einen Anbieter dazugekauft, Air France präsentierte bereits eine neue Tochter unter dem Namen Hop. Der ausführliche Schlachtplan für den Billigmarkt soll nun folgen.
Zuletzt hatte sich die Airline auf Schuldenabbau und Kostensenkung konzentriert. Unter anderem dieser Sparkurs bescherte der Gesellschaft im zweiten Quartal eine Gewinnverdopplung im Passagiergeschäft. Überkapazitäten auf Langstrecken vor allem in Nordamerika und Asien machten das Geschäft aber weiter schwierig, hieß es. Auch die reinen Frachtmaschinen bereiten Sorgen. Das zuletzt gesenkte Gewinnziel für 2014 bleibe aber bestehen. Im zweiten Quartal stieg der Betriebsgewinn (Ebitda) insgesamt um mehr als ein Viertel auf 641 Mio. Euro. Der Umsatz kletterte auf vergleichbarer Basis um 1,7 Prozent auf 6,45 Mrd. Euro.
Im zweiten Quartal des Jahres war das Ergebnis der Gruppe fast ausgeglichen, nachdem noch vor einem Jahr ein Verlust von 158 Mio. Euro verkraftet werden musste, wie das französisch-niederländische Unternehmen am Freitag in Paris bekanntgab. Im gesamten ersten Halbjahr 2014 lag der Verlust aber bei 614 Mio. Euro gegenüber 800 Mio. Euro vor einem Jahr. Die Fluglinie will ihre Nettoverschuldung, die Ende Juni bei 5,4 Mrd. Euro lag, im Jahr 2015 auf 4,5 Mrd. Euro zurückführen. Allerdings ging der Umsatz im ersten Halbjahr um 1,8 Prozent auf 12 Mrd. Euro zurück, vor allem wegen negativer Wechselkurs-Auswirkungen. Die Gruppe räumte ein, dass es in einem „schwierigen Umfeld“ eine „Überkapazität auf bestimmten Langstrecken-Linien“ gebe.
~ ISIN FR0000031122 WEB http://www.airfranceklm.com ~ APA348 2014-07-25/13:48