Musik

Ein Sommer-Hit wie damals

Innsbruck – Streifen von Sonnenlicht im Sucher der Super-8-Kamera, süße Melancholie, Wehmut gepaart mit Sehnsucht. Was das kanadische Quinte...

Innsbruck –Streifen von Sonnenlicht im Sucher der Super-8-Kamera, süße Melancholie, Wehmut gepaart mit Sehnsucht. Was das kanadische Quintett Alvvays auf seinem gleichnamigen Debüt liefert, ist nicht neu, wird in Indie-Popkreisen aber dennoch einigermaßen euphorisch aufgenommen. Dabei fischen Alvvays in ähnlichen Gewässern wie ihre Landsleute von Tops. Leichtfüßig poltert dieser Fuzz-Pop daher, dominiert von der Stimme der Frontfrau und Gitarristin Molly Rankin. Ihr Vater John Morris Rankin, ein bekannter kanadischer Folk-Musiker, starb bei einem Autounfall, als sie zwölf Jahre alt war. Dem Teenageralter ist die Truppe aber längst entwachsen („Too late to go out, too young to stay in“). In den Texten geht es um Alkohol, Depression, Beziehungen und Partys. Diese Themen würden sich in all ihren Texten einschleichen, sagte Rankin in einem Interview. In dem Song „Party Police“ ist Exzess statt jugendlicher Träume angesagt: „Forget all the party police, we can find comfort in debauchery“.

Neben dem Eröffnungstrack „Adult Diversion“ sticht auf dem neun Nummern kurzen Album zudem der Song „Archie, marry me“ heraus. Für Spiegel Online wäre dieses Lied gar „der Sommerhit des Jahres in einer besseren Welt“. Das Ticket dorthin wäre in diesem Fall recht einfach zu lösen, es warten bestimmt einige schöne Momente. (sire)