Irak - Kurden sagen Christen Militärschutz vor Terrorgruppe IS zu

Vatikanstadt/Bagdad (APA) - Der Präsident der kurdischen Autonomiegebiete im Nordirak hat den bedrängten Christen im Irak Militärschutz zuge...

Vatikanstadt/Bagdad (APA) - Der Präsident der kurdischen Autonomiegebiete im Nordirak hat den bedrängten Christen im Irak Militärschutz zugesagt. „Wir sterben zusammen, oder wir leben weiterhin in Würde zusammen“, habe Massoud Barzani dem chaldäischen Patriarchen Louis Raphael I. Sako und Bischöfen aus dem Nordirak versichert, berichtete ein syrisch-katholischer Priester dem vatikanischen Pressedienst Fides laut Kathpress.

Die autonome Region sei bereit, die vor der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS, vormals ISIS/ISIL) aus Mossul geflohenen Christen aufzunehmen und deren Leben und ihre Heimat vor Terroristen zu beschützen, versicherte Barzani den Kirchenvertretern laut dem Bericht. Die Christen sollten nicht ins Ausland fliehen.

In den vergangenen Tagen hatten kurdische Peshmerga-Kämpfer laut Fides einen Angriff auf den Ort Tilkif in der sogenannten Ninive-Ebene zurückgeschlagen, einem traditionellen Siedlungsgebiet der Christen im Irak. Die Ebene grenzt an die autonome Region im Norden des Landes und wird von den Kurden beansprucht.

In einem Hilfsappell an die irakische Regierung hatten der chaldäische Patriarch und die nordirakischen Bischöfe die Kurden am Dienstag ausdrücklich für die Aufnahme und Unterstützung geflohener Christen gelobt.

Am gestrigen Dienstag demonstrierten hunderte Iraker verschiedener Glaubensrichtungen in der Hauptstadt der autonomen kurdischen Autonomiegebiete gegen die Verfolgung von Christen durch IS. Muslime, Christen und Mitglieder politischer Parteien versammelten sich in Erbil vor der Vertretung der Vereinten Nationen (VN/UN). Ein Vertreter der Muslime sagte an die Christen gerichtet: „Wir sind da, um Euch zu unterstützen.“ Die Demonstranten übergaben einen Brief an die UN-Mitarbeiter, in dem sie Schutzmaßnahmen für die gefährdete christliche Minderheit forderten.

(Alternative Schreibweise: Massud Barsani)