„Alternative Nobelpreisträger“ verurteilen Gewalt in Israel und Gaza
Berlin/Gaza/Jerusalem (APA) - Preisträger des Right Livelihood Awards (bekannt als „Alternativer Nobelpreis“) haben die jüngsten Gewalteskal...
Berlin/Gaza/Jerusalem (APA) - Preisträger des Right Livelihood Awards (bekannt als „Alternativer Nobelpreis“) haben die jüngsten Gewalteskalationen im Nahost-Konflikt scharf kritisiert. Sie verurteilen in einer Aussendung vom Freitag „vehement die Tötung hunderter Kinder und unschuldiger Zivilisten in Gaza“ durch Israels Militär sowie „das wahllose abfeuern von Raketen durch die Hamas gegen israelische Zivilisten“.
Insgesamt 46 Preisträger aus 32 Ländern haben die Erklärung unterzeichnet, darunter Personen aus Israel, Ägypten und der Türkei. In ihren Augen trügen nicht nur die beiden Konfliktparteien die Verantwortung für die Eskalation in Gaza. Auch andere Regierungen und die Vereinten Nationen (VN/UN) machten sich „direkt oder indirekt“ mitschuldig, nämlich durch „Waffenhandel, militärischen Rat und Schweigen“.
Den VN warfen sie vor, nichts aus der Vergangenheit gelernt zu haben und kritisierten, dass die Friedensverhandlungen „unglaublich langsam“ voran gingen. Von manchen Staaten würden sie gar aus „eigennützigen Interessen“ behindert, erklärten die Preisträger.
Sie betonten, dass „Dialog und Verhandlungen nicht durch Militärgewalt ersetzt“ werden könnten. Niemand werde „die Szenen von zerrissenen Schulbüchern auf Gazas Straßen und die zerstörten Leben der Kinder, die sie benutzten, vergessen“, hielten sie fest. Als besonders besorgniserregend bezeichneten sie, dass „etwa 24 Prozent“ der Toten in Gaza Kinder seien.
Das Engagement des palästinensischen Mitpreisträgers Raji Sourani und seinen Kollegen vom Palestinian Centre for Human Rights in Gaza, hoben die Award-Träger lobend hervor. Dieser leiste eine „herausragende und mutige Arbeit“ im Kampf gegen einen „nicht-erklärten“ Krieg, „der gegen die Prinzipien des Humanitären Völkerrechts geführt wird“.
Sie forderten von internationalen und regionalen Organisationen wie der UNO, der EU und der Arabischen Liga „diese inakzeptablen Menschenrechtsverletzungen“ zu verurteilen. Jene sollten sich für einen „sofortigen Waffenstillstand“ sowie „das Ende der Blockade von Gaza“ einsetzen und „auf einen Beginn neuer Friedensgespräche“ drängen.
Der Right Livelihood Award wurde im Jahr 1980 gegründet, um diejenigen zu ehren und zu unterstützen die „praktische und beispielhafte Antworten auf die dringendsten Herausforderungen unserer Zeit liefern.“ Mit der weithin als „Alternativer Nobelpreis“ bekannten Auszeichnung, wurden bereits 153 Personen aus 64 Ländern geehrt. Die jährliche Preisverleihung findet im schwedischen Parlament zu Jahresende statt.