Gesellschaft

Feuerwehr Scharnitz stellt sich brandneuer Prüfung

Die technische Leistungsprüfung erfuhr einen Modernisierungsschub und ist nun nicht nur praxisorientierter, sondern auch anspruchsvoller.

Von Denise Daum

Scharnitz –Die Florianijünger aus Scharnitz schreiten heute Abend zur Generalprobe. Sie bereiten sich auf die neu ausgearbeitete technische Leistungsprüfung vor, die in Tirol erstmals am 4. August abgelegt wird. Die Initialzündung zur neuen Prüfung stammt von Gerd Nagiller von der Landes-Feuerwehrschule. „Die technische Leistungsprüfung besteht seit den 80er Jahren, seitdem hat sich viel geändert“, erklärt Nagiller den ausschlaggebenden Grund für die Nachjustierung. Die neue Prüfung sei anspruchsvoller, schließlich sollen die Feuerwehrleute ja im Einsatzfall davon profitieren.

Eine wesentliche Neuerung ist der Einsatz von Werkzeugen und Gerätschaft. Zur Wahl stehen zwei Prüfungsvarianten. Bei beiden wird ein Verkehrsunfall simuliert. Angenommen wird, dass entweder eine Person unter dem oder in dem Fahrzeug eingeklemmt ist. Je nach Variante kommt also ein Hebekissen oder eine Bergeschere zur Anwendung. Ein gewichtiger Unterschied ist hierbei, dass nun auch Feuerwehren das Leistungsabzeichen ablegen können, die keine Bergeschere besitzen. „Mit diesen beiden Varianten ermöglichen wir nahezu allen Feuerwehren diese Leistungsprüfung, da fast alle ein Hebekissen besitzen“, erklärt Nagiller.

Für welche Variante sich die Wehren auch entscheiden, Verkehrsabsicherung, Brandschutz, Beleuchtung sowie die Fahrzeugsicherungen müssen in jedem Fall sitzen – denn die Uhr läuft mit. Zwischen viereinhalb und sechs Minuten haben die Prüflinge für die simulierte Personenbergung Zeit. Zusätzlich zum praktischen Teil steht Gerätekunde auf dem Programm. Bei geschlossenen Fahrzeugtüren müssen die Feuerwehrler wissen, wo sich welches der insgesamt rund 130 Geräte des Feuerwehrfahrzeugs befindet.

Bislang gilt die neue technische Leistungsprüfung für Tirol. „Wir haben schon Anfragen aus Oberösterreich bekommen, weil sie dort ebenfalls die Prüfung umstellen wollen“, freut sich Nagiller.

Begeistert von der revolutionierten Prüfung zeigt sich auch Bezirksfeuerwehrkommandant Reinhard Kircher. „Die neue Prüfung ist sehr praxisorientiert, was natürlich äußerst positive Auswirkungen auf die Einsätze hat. Wir freuen uns schon auf die ersten Prüfungen.“

In Scharnitz zeigt sich Feuerwehrmann Michael Ecker, der auch einer der drei Prüfungsbewerter ist, jedenfalls zuversichtlich. „Wir bereiten uns seit Monaten vor und haben fleißig trainiert. Wir sind gewappnet.“

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