Europas Leitbörsen schließen leichter
Frankfurt am Main (APA) - Europas Leitbörsen sind am Freitag einheitlich mit deutlichen Verlusten ins Wochenende gegangen. Der Euro-Stoxx-50...
Frankfurt am Main (APA) - Europas Leitbörsen sind am Freitag einheitlich mit deutlichen Verlusten ins Wochenende gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 45,08 Einheiten oder 1,40 Prozent auf 3.174,99 Zähler.
Sorgen um eine Eskalation in der Ukraine haben kurz vor Börsenschluss die Kurse stark belastet. Börsianer verwiesen auf vage Medienberichte, wonach ukrainische Streitkräfte angeblich russisches Territorium beschossen hätten. Entsprechend steige die Nervosität der Investoren und die Sorge vor einer weiteren Eskalation des Konfliktes in der Ostukraine. Auch andere Indizes wie der Frankfurter DAX und der amerikanische Dow Jones Industrial entwickelten sich negativ.
Daten des Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland sorgten dagegen kaum für Impulse. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Juli den dritten Monat in Folge eingetrübt. Mit 108,0 Punkten fiel das Geschäftsklima auf den tiefsten Stand seit vergangenen Oktober. Analysten hatten mit einer geringeren Eintrübung auf 109,4 Punkte gerechnet.
Kommende Woche stehen in den USA außerdem eine Reihe wichtiger Konjunkturzahlen an, die mit Spannung erwartet werden. Darunter fallen unter anderem am Mittwoch Schätzungen zum US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal und der ADP-Arbeitsmarktbericht für Juli. Am Nachmittag wurden Zahlen zu den langlebigen Wirtschaftsgüter veröffentlicht, die sich überraschend positiv entwickelt haben.
In der Zwischenzeit lief die Berichtsaison weiterhin auf Hochtouren, einige wichtige Quartals- und Halbjahresberichte standen daher im Zentrum der Aufmerksamkeit. Für LVMH-Titel lief es weniger gut, sie stürzten mit minus 6,80 Prozent ans Ende des Euro-Stoxx-50 und auf ein Neunmonatstief. Der Luxusgüterkonzern hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr nicht so stark gesteigert wie erwartet. Dies lag unter anderem an einer sinkenden Nachfrage nach Wein und Spirituosen in China, die den Konzern bereits im ersten Quartal gebremst hatte.
Air France-KLM hoben um 2,62 Prozent ab. Die Fluglinie ist im abgelaufenen Quartal mit ihrem Sparprogramm vorangekommen und hat deutlich profitabler gewirtschaftet. Der Betriebsgewinn (EBITDA) stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als ein Viertel auf 641 Mio. Euro. Der bereinigte Umsatz kletterte um 1,7 Prozent auf 6,45 Mrd. Euro.
Aktien von Sky Deutschland hielten bei plus 1,35 Prozent. Der britische Bezahlsender BSkyB gab die Übernahme der bisher von 21st Century Fox gehaltenen Anteile an Sky Italia und Sky Deutschland bekannt. 21st Century Fox gehört zum Imperium des Medienmoguls Rupert Murdoch. Dieser könnte mit dem frischen Geld aus dem Geschäft an seinen Übernahmepläne für den US-Konzern Time Warner feilen.
Titel der Krisenbank Banco Espirito Santo stürzten um 7,60 Prozent ab. Das portugiesische Geschäftsimperium Espirito Santo gerät immer tiefer in Turbulenzen. Nach den Holdings Espirito Santo International (ESI) und Rioforte beantragte am Donnerstag auch die Espirito Santo Financial Group (ESFG), unter Gläubigerschutz gestellt zu werden. Die Finanzholding sei nicht mehr in der Lage, ihren Verbindlichkeiten nachzukommen, hieß es in einer Erklärung an die portugiesische Börsenaufsicht.
Statoil schlossen mit einem Minus von 2,49 Prozent. Der norwegische Energiekonzern hat im zweiten Quartal einen spürbaren Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Das staatliche Unternehmen führte die Entwicklung am Freitag auf sinkende Erdgaspreise und eine geringere Produktion zurück. Der bereinigte Betriebsgewinn fiel um 15 Prozent auf 32,3 Mrd. Kronen. Damit blieben die Skandinavier hinter den Erwartungen der Analysten von 36,9 Mrd. Kronen zurück.
Danone-Titel verloren 1,64 Prozent. Der weltgrößte Joghurthersteller hat wegen schwächerer Geschäfte in Europa und Asien überraschend wenig Geld verdient. Im ersten Halbjahr sank der bereinigte Betriebsgewinn um 10 Prozent auf 1,18 Mrd. Euro. Analysten hatten mit 1,21 Mrd. Euro gerechnet.
~ ISIN EU0009658145 ~ APA524 2014-07-25/18:12