Designierter ungarischer Botschafter in Rom zieht sich zurück

Rom (APA) - Nach Antisemitismus-Vorwürfen hat der designierte ungarische Botschafter in Italien, Peter Szentmihalyi Szabo, auf sein Amt verz...

Rom (APA) - Nach Antisemitismus-Vorwürfen hat der designierte ungarische Botschafter in Italien, Peter Szentmihalyi Szabo, auf sein Amt verzichtet. Dies berichten italienische Medien am Freitag. Szentmihalyi Szabo hätte seine Funktion im September antreten sollen. Nun teilte er dem ungarischen Außenministerium seinen Verzicht mit.

Gegen den 69-Jährigen wurden auch fachliche Bedenken geäußert. Er habe keine Erfahrung im diplomatischen Dienst haben und auch kein Italienisch sprechen, heißt es. Dagegen blicke er auf eine lange Karriere in den rechtsextremen Medien zurück. Unter anderem werden ihm Verbindungen zur rechtsradikalen ungarischen Jobbik-Partei zugeschrieben. Szentmihalyi Szabo soll auch einmal gesagt haben, dass die Juden Nutznießer der „Holocaust-Industrie“ seien.

Das italienische Außenministerium hatte zuvor diplomatisch verklausuliert sein Missfallen über den designierten Botschafter geäußert. In einer Presseaussendung äußerte das Ministerium den Wunsch, dass der künftige ungarische Botschafter eine Persönlichkeit sei, die zur Festigung der Beziehungen zwischen Ungarn und Italien beitragen könne. Das Außenministerium bezog sich auf einen am Freitag veröffentlichten Artikel der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ über die Bedenken der Anti-Defamation League inbezug auf Szentmihalyi Szabo. Die Organisation hatte die italienischen Behörden aufgerufen, das Akkreditierungsschreiben des 69-Jährigen einfach nicht anzunehmen.