Zürcher Börse geht mit Verlusten ins Wochenende

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit klaren Verlusten ins Wochenende gegangen. Gegen Handelsschluss knickte d...

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit klaren Verlusten ins Wochenende gegangen. Gegen Handelsschluss knickte der Leitindex SMI noch einmal ein. Auf die Woche gesehen blieb jedoch noch ein kleines Plus übrig. Auch gute Konjunkturdaten aus den USA vermochten die Zurückhaltung der Investoren nicht zu ändern.

Die Luft sei vor dem Wochenende draußen und die Handelsvolumina angesichts der Ferienzeit gering gewesen, sagte ein Händler in Zürich. Die Kursverluste vom Freitag deuteten aber kaum auf einen Stimmungsabschwung hin. Weiterhin bleibe die Stimmung für Aktien grundsätzlich freundlich, auch wenn von den schwelenden politischen Konflikten weiterhin Gefahr ausgehe. Bisher hätten sie sich nur begrenzt auf die Aktienmärkte ausgewirkt. Obwohl immer mehr Experten vor einer Blasenbildung warnten, fließe weiterhin überschüssiges Kapital in die Märkte.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Freitag 0,76 Prozent tiefer bei 8.571,48 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 0,7 Prozent. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,81 Prozent auf 1.302,49 Punkte nach, und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,73 Prozent auf 8.485,48 Punkte.

Als einer von lediglich zwei Gewinnern standen die Aktien des Bauzulieferers Sika (+0,8 Prozent) an der Spitze des SMI/SLI, nachdem das Unternehmen seine Halbjahreszahlen veröffentlicht hatte. Der Bauzulieferer habe ein sehr respektables Ergebnis erreicht, urteilten Börsianer. Sie hoben etwa das starke Wachstum im zweiten Jahresviertel hervor. Die Aktie hatte erst am Vortag bei 3.798 Franken einen Höchstwert erreicht. Daneben hielten sich nun einzig die Titel von Transocean (+0,1 Prozent) in der Gewinnzone.

Als größte Verlierer erwiesen sich die Aktien von Richemont (-2,3 Prozent). Sie wurden wie Swatch (-2,0 Prozent) von den enttäuschenden Halbjahreszahlen des französischen Luxusgüterherstellers LVMH belastet. Dort wirkte sich das lahmende Geschäft mit Mode und Leder negativ auf die Zahlen aus. Auch bei Uhren und Schmuck verlangsamte sich das Wachstum.

Für die Swatch-Titel hatte zudem die Credit Suisse ihr Kursziel gesenkt, die Einstufung „Outperform“ jedoch bestätigt. Die Gewinnentwicklung sei vor allem wegen Währungseffekten und des bevorstehenden Starts der iWatch negativ, begründete die Bank ihre Einschätzung.

Überdurchschnittliche Verluste erlitten auch Syngenta (-2,0 Prozent), Schindler (-1,4 Prozent), Givaudan (-1,5 Prozent) und Dufry (-1,4 Prozent). Der Duty-Free-Händler Dufry will seine Quartalszahlen am kommenden Donnerstag vorlegen.

Von den Schwergewichten zogen die Aktien von Nestle (-0,9 Prozent) den Gesamtmarkt nach unten, während Novartis (-0,6 Prozent) und Roche (-0,5 Prozent) etwas besser abschnitten als der Index. Roche hatte für das Rheumamittel Actemra/RoActemra eine positive Empfehlung des vorberatenden Ausschusses der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA erhalten.

Hinter Sika und Transocean beendeten Lonza (-0,3 Prozent), Kühne+Nagel (-0,1 Prozent), Credit Suisse und Holcim (je -0,4 Prozent) das Geschäft mit moderaten Verlusten und lagen damit noch in der Spitzengruppe. Die UBS hatte ihre Empfehlung „Buy“ bestätigt.

~ ISIN CH0009980894 ~ APA543 2014-07-25/18:45