Schotten-Referendum - Vize-Regierungschefin sieht „Aufbruchsstimmung“

Edinburgh (APA) - Den Umfragen zum Trotz glaubt die schottische Regionalregierung an eine Ja-Mehrheit beim Unabhängigkeitsreferendum am 18. ...

Edinburgh (APA) - Den Umfragen zum Trotz glaubt die schottische Regionalregierung an eine Ja-Mehrheit beim Unabhängigkeitsreferendum am 18. September. Vize-Premierministerin Nicola Sturgeon sagte der „Presse“ (Samstagausgabe), dass es eine „Aufbruchsstimmung“ in Schottland gebe. Das Blatt wende sich, „und die Menschen konzentrieren sich weniger auf die Sorgen als auf die Chancen, die uns die Unabhängigkeit bietet“.

„Wir arbeiten wirklich an der Basis, und ich glaube, das wird am Ende beim Referendum eine Mehrheit für die Unabhängigkeit bringen“, betonte Sturgeon. Auch jene Menschen, die noch nicht im Lager der Befürworter stehen, würden die Möglichkeiten eines unabhängigen Schottlands sehen. „Ich habe noch mit keinem Menschen geredet, der von einem Ja zur Unabhängigkeit zu einem Nein gewechselt wäre. Aber ich treffe viele, die von einem Nein ins Lager der Befürworter oder der Unentschlossenen gewechselt sind“, sagte sie.

Ausschlaggebend beim Referendum werde sein, ob die Schotten in ihren Regionalpolitikern die „besten Leute“ sehen, um Schottland zu regieren. „Wenn die Menschen die Frage so sehen, dann werden sie sagen: Die Unabhängigkeit ist kein Zauberstab, aber sie ist eine Riesenchance, ergreifen wir sie“, hofft Sturgeon.

In den Umfragen liegen die Gegner einer Unabhängigkeit Schottlands klar vor den Befürwortern. Die britischen Großparteien rufen einhellig zu einem Nein auf, ebenso wie zahlreiche Prominente. Das Referendum wurde von der Schottischen Nationalpartei (SNP) initiiert, die seit dem Jahr 2011 im Parlament in Edinburgh mit absoluter Mehrheit regiert. Seit 1997 haben die Schotten ein eigenes Parlament mit beschränkten Autonomierechten.