UNO: Nahrungsmittelkrise im Südsudan „schlimmste der Welt“
New York (APA/AFP) - Der UN-Sicherheitsrat hat die Nahrungsmittelkrise im Südsudan als „die schlimmste der Welt bezeichnet“ und die Geberlän...
New York (APA/AFP) - Der UN-Sicherheitsrat hat die Nahrungsmittelkrise im Südsudan als „die schlimmste der Welt bezeichnet“ und die Geberländer zu großzügiger Hilfe aufgefordert. In einer am Freitagabend von den 15 Mitgliedern des Sicherheitsrats einstimmig angenommenen Entschließung heißt es, die Krise drohe wegen des Konflikts zwischen Regierungstruppen und Aufständischen bald zu einer Hungersnot zu werden.
An die Geberländer, die im Mai auf einer Konferenz in Oslo mehr als 618 Milionen Dollar (460 Millionen Euro) für den Südsudan zusagten, appellierte der Rat, ihre Zusagen einzuhalten und die Hilfsgelder aufzustocken. Die Konfliktparteien wurden aufgerufen, die Zivilisten, insbesondere Frauen und Kinder, zu schützen und humanitäre Hilfe nicht zu behindern.
In einer weiteren Entschließung beklagt der UN-Sicherheitsrat, den mangelnden Fortschritt bei den Bemühungen um Frieden und Versöhnung im Südsudan. Die Konfliktparteien müssten die Feindseligkeiten sofort einstellen und Verhandlungen aufnehmen. Angriffe gegen Zivilisten oder UN-Soldaten könnten als Kriegsverbrechen gewertet werden.
Der im Dezember eskalierte Konflikt zwischen Regierungstruppen und Aufständischen im Südsudan hat die Hungersnot im Land mitverursacht. Bei Kämpfen wurden in den vergangenen Monaten tausende Menschen getötet. Wegen der Gewalt haben Millionen Menschen ihre Felder verlassen und können nun nicht säen. Die einsetzende Regenzeit wird weite Teile der Infrastruktur lahmlegen.
Die Zahl der Hungernden könnte der UNO zufolge bis August auf vier Millionen steigen. Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks (Unicef) müssen zehntausende Kinder schon jetzt von dem leben, was sie in der Natur finden, etwa Pflanzenzwiebeln und Wurzeln. Der Südsudan ist der jüngste Staat der Erde, erst 2011 hatte er seine Unabhängigkeit vom Sudan erlangt.